: Binnenwirtschaftlich orientierte Hypothesen zur Außenwirtschaftsentwicklung und ihre empirische Gültigkeit für die BRD 1969 - 1982

Binnenwirtschaftlich orientierte Hypothesen zur Außenwirtschaftsentwicklung und ihre empirische Gültigkeit für die BRD 1969 - 1982

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Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 1

Hamburg , 300 Seiten

ISBN 978-3-925630-02-6 (Print)

Zum Inhalt

Seit Mitte der 70er Jahre ist die wirtschaftliche Situation der Bundesrepublik Deutschland durch hohe Arbeitslosigkeit, sinkende Beschäftigung, im Vergleich zu den 50er und 60er Jahren niedrige Wachstumsraten und geringe Sachkapitalbindung gekennzeichnet.

Bei der wirtschaftspolitischen und wirtschaftstheoretischen Diskussion dieser Schwierigkeiten wurde darauf verwiesen, daß es sich bei der Wirtschaftskrise der 70er und frühen 80er Jahre um ein weltweites Phänomen handeln würde, ausgelöst durch die beiden Ölkrisen in den Jahren 1973/74 und 1979/80, und daß, bei der großen Bedeutung des Außenhandels für die Bundesrepublik Deutschland und des hohen Grades ihrer internationalen Verflechtung, diese nur bei einer Erholung der Weltwirtschaft durch international koordinierte Wirtschaftspolitik und weniger durch isolierte nationale wirtschaftspolitische Anstrengungen zu überwinden sei.

Bei den binnenwirtschaftlichen Bestimmungsgründen beschränken sich viele Untersuchungen bis zur Mitte der 60er Jahre auf die „Wettbewerbsfähigkeit“ des bundesdeutschen Angebotes im Vergleich zu den Konkurrenzländern. Durch die Arbeit von Kurt W. Rothschild („Pull“ und „Push“ im Export) wurde im deutschen Sprachraum die Aufmerksamkeit auf ein stärker mak-roökonomisch orientiertes Konzept von Wettbewerbsfähigkeit und außenwirtschaftlichem Erfolg gelenkt. Anfang der 70er Jahre wurde im Vereinigten Königreich von Francis Cripps und Wynne Godley die „New Cambridge“-Hypothese entwickelt, die ebenfalls einen kausalen Zusammenhang zwischen den internen makroökonomischen Bedingungen und der Außenwirtschaftsentwicklung herstellte, und zwar zwischen der Höhe des staatlichen Finanzierungssaldos und der Leistungsbilanz. Die dritte Hypothese, die die Bedeutung binnenwirtschaftlicher makroökonomischer Bedingungen für die Außenwirtschaftsentwicklung betont, ist die im Zuge des Wiederauflebens der Quantitätstheorie von H.G. Johnson und J.A. Frenkel entwickelte monetäre Hypothese zur Zahlungsbilanzentwicklung. Sie hat nicht, wie bei Rothschild, die Entwicklung der Exporte zum Gegenstand, und auch nicht, wie bei der „New Cambridge“-Hypothese, die Entwicklung der Leistungsbilanz, sondern den Auf- bzw. Abbau internationaler Währungsreserven, also die Entwicklung der Zahlungsbilanz „unter dem Strich“.

Kathrin Peters stellt die drei binnenwirtschaftlich orientierten Hypothesen zur Außenwirtschaftsentwicklung theoretisch dar und untersucht ihren Erklärungswert für die Entwicklung der Bundesrepublik im Zeitraum 1979 – 1982. Die internationale Entwicklung wird in die Betrachtungen einbezogen. Untersucht wird, wie ein externer „Schock“ wie die beiden Ölkrisen die Wirkungsweise der binnenwirtschaftlich orientierten Hypothesen beeinflusst. Dem folgt eine empirische Untersuchung, ob zwischen dem Grad der Erfüllung der in den binnenwirtschaftlichen Hypothesen angenommenen Bedingungen für „außenwirtschaftlichen Erfolg“ und dem tatsächlichen Erfolg in bezug auf den Abbau der ölbedingten Leistungsbilanzdefizite in der Bundesrepublik und den wichtigsten ihrer Konkurrenzländer Beziehungen hergestellt werden können. Bei der Einbeziehung der internationalen Entwicklung zeigt sich, daß nach beiden Ölkrisen, insbesondere aber nach der 2., die Regierungen der wichtigsten Konkurrenzländer der Bundesrepublik mit wenigen Ausnahmen versuchten, gerade die Bedingungen zu schaffen, die nach Maßgabe der drei binnenwirtschaftlichen Hypothesen zu stark wachsenden Exporten, Leistungsbilanzüberschüssen oder zum Aufbau internationaler Währungsreserven bzw. zur Aufwertung der heimischen Währung führen sollten. Diese Politik hatte den Nebeneffekt, daß das Wachstum in diesen Ländern eingeschränkt wurde. Dies resultierte in einer weitgehenden Stagnation des Welthandels in den Jahren 1980 –1982 und hatte wiederum negative Rückwirkungen auf das Wachstum in allen Industrie- und Entwicklungsländern.

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