Dissertation: Marktmikrostruktur und die aktienspezifische Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer aus theoretischer und empirischer Sicht

Marktmikrostruktur und die aktienspezifische Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer aus theoretischer und empirischer Sicht

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Schriftenreihe der Forschungsstelle für Bankrecht und Bankpolitik an der Universität Bayreuth, Band 18

Hamburg , 332 Seiten

ISBN 978-3-8300-9728-0 (Print) |ISBN 978-3-339-09728-6 (eBook)

Zum Inhalt

Eine typische Annahme der Marktmikrostrukturforschung ist die asymmetrische Informationsverteilung, wonach sich die Zusammensetzung der Marktteilnehmerschaft dadurch charakterisieren lässt, dass manche Marktteilnehmer (meist Institutionelle) bessere oder mehr Informationen besitzen als andere (meist Privatanleger). Theoretische Modelle, wie die Zusammensetzung der Marktteilnehmerschaft die Preisbildung am Aktienmarkt beeinflusst, gibt es zahlreiche. Die bisherige Herausforderung der empirischen Messbarkeit dieser Informationsasymmetrie gelingt nun mittels eines innovativen Ansatzes unter Nutzung von Datenströmen des Internets und Sozialer Medien.

Begründet durch ein vielbeachtetes Modell von Easley u.a. (1996) wird mittels der Analyse von Bid-Ask Spreads versucht, aus der beobachtbaren Preissetzung des Market-Makers Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Marktteilnehmerschaft zu ziehen. Die Schwierigkeit daran ist jedoch, dass sich der Bid-Ask Spread als Maß für die Liquidität einer Aktie aus drei Komponenten zusammensetzt, von denen sich nur eine mit einer sich verändernden Zusammensetzung der Marktteilnehmerschaft verändert. Er vermittelt so zumindest kein unverzerrtes Bild auf die tatsächliche Zusammensetzung der Marktteilnehmerschaft.

Dieses Buch schlägt daher alternative Variablen vor, die Zusammensetzung der Marktteilnehmerschaft empirisch messen zu können. Die Ergebnisse der empirischen Überprüfung zeigen deutlich, dass derartige Variablen aus Google- und Sozialen Medien-Daten konstruiert werden können. Die Veränderung der Suchanfragen in Google und des Volumens veröffentlichter Beiträge in Sozialen Finanzmedien sind dazu geeignet, das Interesse der Anleger gegenüber einzelnen Aktien zu erfassen. Weil diese Variablen darüber hinaus auch empirisch überprüfbare Zusammenhänge zu Handelsaktivitäten aufweisen, kann durch die Veränderung der auf Google- und Soziale Medien-Daten beruhenden Variablen erfasst werden, wann verstärkt welche Aktien gehandelt werden. Zudem bestätigen die Ergebnisse der empirischen Überprüfung, dass Google und Soziale Finanzmedien eher von uninformierteren Privatanlegern genutzt werden und somit eine Abschätzung bzgl. der Zusammensetzung der Marktteilnehmerschaft mit diesen Variablen möglich ist.

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