Dissertation: Wissenstransfer an der Schnittstelle von Individuum und Organisation

Wissenstransfer an der Schnittstelle von Individuum und Organisation

Qualitative Untersuchung von Handlungsorientierungen unter Beachtung der organisationalen Rahmenbedingungen. Ein Beitrag aus dem elementaren Bildungsbereich

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Studien zur Berufs- und Professionsforschung, Band 31

Hamburg , 250 Seiten

ISBN 978-3-8300-9655-9 (Print) |ISBN 978-3-339-09655-5 (eBook)

Rezension

[...] Die vorliegende Studie liefert [...] wichtige Erkenntnisse. Sie macht deutlich, wie der Zusammenhang zwischen den Handlungsorientierungen von Erzieherinnen und der Unterstützung durch die Organisation bei der Implementierung von Prozessen des Wissenstransfers erfolgreich stattfinden kann. Die Studie ist deshalb für theoretisch wie praktisch orientierte Leser und Leserinnen gleichermaßen geeignet. Sie liefert einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung eines neuen Professionsverständnisses im Organisationskontext der Elementarpädagogik.



Zum Inhalt

Die Veröffentlichung umfasst die Untersuchung individueller Handlungsorientierungen unter gegebenen strukturellen Rahmenbedingungen einer Organisation innerhalb eines intraorganisationalen Wissenstransfers. Der Transferprozess wird als individueller und gleichzeitig organisationaler Lernprozess verstanden. Folglich findet in eine Unterscheidung zwischen dem individuellen Prozess der Akzeptanz und der Übernahme der Transferinhalte sowie der resultierenden Veränderungen auf der gesamten Trägerebene statt. Dies führte zu den drei Kernfragen: Welche Arten von Informationen (Inhalt) spielen im vorliegenden Transfer des neuen pädagogischen Modells eine Rolle? Inwieweit kann die Transfer-Motivation (Person) anhand der identifizierten Typen der Handlungsorientierungen abgebildet werden? Wie wird der Informationstransfer strukturell ermöglicht bzw. unterstützt (Struktur)? Im Fokus steht die gegenseitige Abhängigkeit sowie das wechselseitige ineinander Übergreifen von Person (ErzieherIn), Transfer-Inhalt (neues pädagogisches Modell) und sozialem System (Kita-Team/Träger).

Im „Idealfall“ generieren die am Transfer Beteiligten und die Organisation in komplementärer Weise ihr Wissen. Schlussfolgernd wurde Wissen als Prozess verstanden, welcher auf individueller als auch organisationaler Ebene vorhanden ist. Unter den vorgenannten Annahmen wurden aus dem erhobenen Material des Fallbeispiels Handlungsorientierungen unter Beachtung der organisationalen Rahmenbedingungen von drei Typen herausgearbeitet: Der GestalterIn, der Neugierigen und der Resistenten. Es wird gezeigt, dass ein gelingender Transferprozess nicht nur funktionierende Angestellte, sondern GestalterInnen und Neugierige erfordert, welche eine gemeinsame Lernkultur tragen und diese für sich als nützlich sowie gewinnbringend bewerten. Insofern sind Träger in der elementaren Bildung nicht allein für die Förderung der Bildungsprozesse der Kinder verantwortlich, sondern darüber hinaus auch grundlegend für die Unterstützung und Kultivierung eines permanenten Entwicklungsprozesses der Inhalt, Person und Struktur gleichermaßen einschließt. Schlussfolgernd wurden unter Bezugnahme auf die forschungsleitenden Fragestellungen jene Schnittstellen, die beim Zusammenwirken dieser drei Komponenten relevant sind, zusammengefasst. Die Überlegungen münden abschließend im Hinblick auf ihren praktischen Anwendungsbezug ähnlich gelagerter Änderungsprozesse in Kriterien wie Transparenz, Qualifizierung, Gruppenidentität, Wertschätzung, Zeitressourcen als auch auf wissenschaftlicher Begleitung.

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