Forschungsarbeit: Sein oder des Nichtseins: Die Semantik des Genitivs der Negation im Russischen

Sein oder des Nichtseins: Die Semantik des Genitivs der Negation im Russischen

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Grazer Studien zur Slawistik, Band 8

Hamburg , 216 Seiten

ISBN 978-3-8300-9152-3 (Print) |ISBN 978-3-339-09152-9 (eBook)

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Der Genitiv der Negation (GenNeg) ist ein für slawische Sprachen typisches linguistisches Phänomen, das im Russischen in zwei syntaktischen Positionen auftritt, in denen es jeweils mit einem anderen Kasus konkurriert: in der Subjektposition mit dem Nominativ, in der Objektposition mit dem Akkusativ. Diese Kasuskonkurrenzen stellen LinguistInnen seit über hundert Jahren vor mehrere herausfordernde Fragestellungen, von denen diese Publikation eine zentrale behandelt: In welchen Kontexten ist der GenNeg erlaubt und welcher Bedeutungsunterschied ergibt sich durch die genannten Kasusalternationen?

Nachdem in einem umfangreichen Theorieteil zunächst der russische Genitiv besprochen und die relevantesten semantischen, teils auch syntaktischen Forschungsansätze zum GenNeg präsentiert werden, sollen ebendiese anhand einer qualitativen Analyse ausgewählter Beispiele aus der Fachliteratur auf ihre Gültigkeit getestet werden. Zusätzlich werden analoge Sprachstrukturen aus dem russischen Nationalkorpus sowie Grammatikalitätsurteile von L1-SprecherInnen des Russischen herangezogen, um zu überprüfen, inwiefern die Beispiele der sprachlichen Realität gerecht werden.

Es wird gezeigt, dass Nomen, die eine GenNeg-Markierung erlauben, folgende Merkmale aufweisen: Einerseits fehlt ihnen eine relative Existenz-/Präsenzpräsupposition, d. h. es wird nicht davon ausgegangen, dass der Referent, den sie bezeichnen, in einer gewissen Domäne existiert / anwesend ist; andererseits sind sie vom semantischen Typ < e, t>, der keine Individuen, sondern Merkmale bezeichnet, weshalb der GenNeg meistens eine unspezifische, indefinite Lesart erhält. Sprachwandelprozesse bedingen, dass die Frequenz des GenNegs stetig abnimmt und die anderen Kasus (Nom und Akk) zur neutralen Kasuswahl werden.

Auf Basis der systematischen Darstellung des Forschungsstands sowie der Analyse werden Desiderata herausgearbeitet, die als Anknüpfungspunkte für die zukünftige Forschung dienen sollen.

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