Doktorarbeit: Die Kreditbörse als mögliches Kreditrisikotransferinstrument für Sparkassen – Eine Analyse des Konzepts „RMX“

Die Kreditbörse als mögliches Kreditrisikotransferinstrument für Sparkassen – Eine Analyse des Konzepts „RMX“

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Finanzmanagement, Band 113

Hamburg , 342 Seiten

ISBN 978-3-8300-8416-7 (Print) |ISBN 978-3-339-08416-3 (eBook)

Zum Inhalt

Das Kreditgeschäft stellt eine wesentliche Ertragskomponente von Genossenschaftsbanken und Sparkassen dar, sodass dem Management von Kreditrisiken eine große Bedeutung zukommt. Aktives Kreditrisikomanagement kann mit den Instrumenten Verbriefungen, Syndizierungen, Kreditderivate, Kreditpoolingtransaktionen oder mit dem direkten Kredithandel betrieben werden.

Seit der Finanzmarktkrise im Jahre 2007 hat die Bedeutung des Kreditrisikotransfers jedoch eine Änderung erfahren. „Für viele Analysten der Finanzmarktkrise der Jahre 2007 ff. gilt es als ausgemacht, dass der in den letzten Jahren entwickelte Kreditrisikotransfer nicht nur der Auslöser, sondern das Kernproblem der Krise darstellt und das gesamte Finanzmarktsystem gefährdet hat.“1 Als Auslöser wird der Transfer von Risiken mit komplexen Wertpapiertransaktionen angesehen, die eine marktgerechte Bepreisung verhinderten und zu Intransparenzen führten. Dennoch wird der Kreditrisikotransfer als notwendig eingeschätzt, um Risiken zu diversifizieren und zur Stabilität der Finanzmärkte beizutragen.

Fraglich ist jedoch, wie der Kreditrisikotransfer ausgestaltet werden sollte, sodass die Nachteile der bisherigen Instrumente abgemildert werden und der Kreditrisikotransfer das Finanzmarktsystem nicht gefährdet. Lösungsvorschläge, die vor diesem Hintergrund diskutiert werden, sind die Abwicklung von Finanzmarktgeschäften über regulierte Märkte, die Verringerung der Komplexität und Erhöhung der Transparenz der Transaktionen.

Diese Vorschläge sollten beim Konzept der RMX umgesetzt werden. Die im Jahr 2006 gegründete RMX wollte Einzelkredite in beliebiger Größenordnung transparent über eine öffentliche kontrollierte Börse handeln. Zielgruppe waren alle Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute, vor allem aber sollte Sparkassen und Genossenschaften ein einfacher Kreditrisikotransfer ermöglicht werden. Dies kann als Innovation im Kredithandel bezeichnet werden, da bisher kein öffentlich kontrollierter Einzelkredithandel in Deutschland existiert. Jedoch meldete die RMX nach einer Testphase im Jahr 2009 Insolvenz an.

Auf den ersten Blick ist nicht ersichtlich, warum das Konzept der RMX gescheitert ist. Gerade Sparkassen und Volksbanken sollten, aufgrund des Regionalprinzips und der damit verbundenen Kreditrisikokonzentrationen im Portfolio, Bedarf an Instrumenten zum Kreditrisikotransfer besitzen. Zudem erscheint ein transparenter und öffentlich kontrollierter Kredithandel an einer Börse im Vergleich zu einem intransparenten bilateralen Kredithandel sowie im Vergleich zu einem komplexen und intransparenten Verbriefungsmarkt für alle Beteiligten wünschenswert zu sein.

Die Verfasserin nimmt sich dieser Unklarheiten an. Ziel ist es, das Konzept der RMX zu analysieren, um daraus Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Einzelkredithandels abzuleiten und somit einen wertvollen Beitrag für die bankbetriebliche Praxis zu leisten. Um das gesetzte Ziel zu erreichen, wird der Kreditrisikotransfer umfassend analysiert und das Konzept der RMX sowohl aus der Perspektive der RMX (qualitative Erhebung) als auch aus der Perspektive der Zielgruppe (quantitative Erhebung) betrachtet. Dabei fokussiert sich die Autorin auf die Sparkassen als eine Teilzielgruppe der RMX.

Um die Problematik zu bearbeiten, werden mehrere Fragestellungen aufgestellt. Die zu beantwortenden Fragen lauten:

  • Wie können Kredite gehandelt werden?
  • Welche Anforderungen werden an die Gestaltung des Kreditrisikotransfervertrages gestellt?
  • Wie kann eine Kreditbörse begründet werden?
  • Wie wird eine effiziente Handelsplattform beschrieben und erreicht werden?
  • Wie war der Börsenkredithandel an der RMX gestaltet?
  • Inwieweit stellt die RMX eine effiziente Handelsplattform dar?
  • Unter welchen Bedingungen beteiligen sich Sparkassen am Kredithandel?
  • Was bedeuten die Erfahrungen aus dem Konzept der RMX für die Weiterentwicklung des Einzelkredithandels von Sparkassen?

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