Dissertation: Determinanten der häuslichen Wassernachfrage

Determinanten der häuslichen Wassernachfrage

Theorie und empirische Evidenz zur raum-zeitlichen Nachfragedynamik

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Studien zum Konsumentenverhalten, Band 61

Hamburg , 426 Seiten

ISBN 978-3-8300-8306-1 (Print) |ISBN 978-3-339-08306-7 (eBook)

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„Zweifelsohne hat die vorliegende Arbeit den Stand der Wissenschaft bereichert!“

Prof. Dr. Dirk Löhr, Politikberater

Als Begleiterscheinung eines exponentiellen Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums sehen sich gegenwärtig zahlreiche Weltregionen einem schwindenden Wasserdargebot ausgesetzt. Unter Experten hat sich seit der Weltwasserkonferenz von Dublin im Jahr 1992 ein Konsens herausgebildet, dass jedoch nicht die bio-physikalische Limitierung der Wasserressourcen allein, sondern häufig fehlende Arrangements zwischen Angebot und Nachfrage die Ursachen des Knappheitsproblems darstellen.

Das Buch beschäftigt sich mit den Bestimmungsfaktoren der häuslichen Wassernachfrage. Dabei stehen neben einer Vielzahl von soziodemographischen wie klimatischen Variablen v. a. die Wirkungsweise des Einkommens und des Wasserpreises im Zentrum der Betrachtungen. Es werden Regressionsmodelle für die Länder England & Wales, Polen, Norwegen und Brasilien geschätzt, die ein breites Spektrum möglicher Einflussfaktoren einbeziehen.

Einen weiteren Teil der empirischen Analyse bildet eine groß angelegte Metaanalyse für 65 Studien zur häuslichen Wassernachfrage, die im Zeitraum 1972 – 2012 veröffentlicht wurden. Aus den Befunden lässt sich schließen, dass die Haushalte in Bezug auf den Wasserpreis ein Kostenminimierungskalkül verfolgen:

Steigt der Wasserpreis, ist im statistischen Mittel ein Rückgang des Wasserverbrauchs zu erwarten. Allerdings hängt die Preiselastizität maßgeblich von dem Tarifsystem ab: erfolgt die Abrechnung des Wasserverbrauchs nach dem sog. „Verursacherprinzip“, ist die Lenkungswirkung des Wasserpreises z.B. deutlich stärker als im Falle einer Pauschalgebühr. Auch die überwiegend positiven Einkommenselastizitäten stehen im Einklang mit der Theorie: steigt das Einkommen, steigt im statistischen Mittel auch der Wasserverbrauch. Jedoch ist der Einkommenseffekt, wie die Untersuchungen für Norwegen zeigen, deutlich komplexer als von der neoklassischen Theorie angenommen. Mit einem höheren Wohlstandsniveau steigt gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass Wasserspartechnologie zum Einsatz kommt. Dieser Effekt kann den Wasserverbrauch, unter bestimmten Voraussetzungen, sogar senken.

Neben dem Wasserpreis und dem Einkommen haben sich weitere Faktoren als nachfragerelevant erwiesen. Im Rahmen der Empirie findet sich u. a. für die Altersstruktur, Populationsdichte, Wasserqualität, Niederschlagshäufigkeit, Temperatur und Sprinklerverbote ein statistisch signifikanter Effekt.

Als ein verdienstvoller Teil dieser Studie ist die entwickelte Theorie der Wassernachfrage hervorzuheben, durch die der Autor eine stärkere Annäherung an die Realität erreicht. Zu den Basiskomponenten dieser Theorie zählen Kosten-Nutzen-Abwägungen, Informationsdefizite, Satisfizierung, Dynamik und adaptives Lernen im Zeitablauf.

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