Doktorarbeit: Behördensprache im internationalen Vergleich

Behördensprache im internationalen Vergleich

Intra- wie interlinguale Aspekte zu Entwicklung und Rezeption einer problematischen sprachlichen Sonderform

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Studien zur Germanistik, Band 54

Hamburg , 308 Seiten

ISBN 978-3-8300-8240-8 (Print) |ISBN 978-3-339-08240-4 (eBook)

Rezension

[...] Kritisiert wird die Behördensprache in Deutschland genau so wie in Österreich und im Vereinigten Königreich. Erwähnt sei speziell der Aspekt der Sprachpflege, der im englischsprachigen Raum viel weniger ausgeprägt ist. Den Grund ortet der Autor im Umstand, dass im Englischen selten eine von fremdsprachlichen Einflüssen bereinigte Sprache, sondern vielmehr eine einfache Sprache gefordert wird. [...]

[...] Das Buch ist gut geschrieben und liest sich entsprechend leicht, was zeigt: Nicht nur Behördensprache, sondern auch Wissenschaft kann durchaus verständlich sein.

Beat Steinmann in: LeGes – Gesetzgebung & Evaluation, 2017/2


Zum Inhalt deutschenglish

Fast jedem ist die Situation bekannt: Das Anschreiben einer Behörde flattert ins Haus und die Lektüre weckt negative Reaktionen, die weniger auf den Inhalt zurückgehen als auf die sprachliche Form: lange, unübersichtliche Schachtelsätze, kryptische Fachbegriffe und unverständliche Abkürzungen. Handelt es sich hier um „typisch deutschen Verwaltungsjargon“ oder – wie neben der umfangreichen deutschsprachigen Forschung zum Thema auch ausländische Studien folgern lassen – um ein internationales und sprachübergreifendes Phänomen?

Die vorliegende Studie stellt erstmalig einen Vergleich der Behördensprache in ausgewählten Kommunen dreier Länder – Deutschland, England und Österreich – an. Ausgehend von einem Abriss der historischen Entwicklung einer sprachlichen Sonderform für die Verwaltung der jeweiligen Staaten werden deren grammatikalische und syntaktische Merkmale zusammengefasst. Ebenso wird aufgezeigt, wie weit die öffentliche Kritik am „Amtsstil“ bzw. an officialese bereits zurückreicht und welche Verbesserungsansätze diskutiert und durchgeführt worden sind. Hierbei geht es jedoch nicht um populistisches Polemisieren gegen die Behörden als solche: Einblicke und Erkenntnisse aus Interviews mit leitenden Verwaltungsmitarbeitern gewähren auch den behördlichen Standpunkten zur Problematik Raum.

Anhand der linguistischen Analyse behördlicher Schriftstücke, welche sich direkt an den Bürger wenden, lassen sich detailliert Gemeinsamkeiten und Unterschiede der schriftlichen Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern in den drei Vergleichsländern beobachten. Zudem wird verdeutlicht, welche sprachlichen Besonderheiten interlingual als charakteristisch für den Sprachgebrauch der Verwaltung anzusehen sind. Somit dient das Werk als weiterer Schritt hin zu international ausgerichteten Lösungsansätzen für eine bürgerfreundlichere Behördensprache.

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