Doktorarbeit: Klarinettenkammermusik von Johannes Brahms und in seiner Nachfolge

Klarinettenkammermusik von Johannes Brahms und in seiner Nachfolge

Analytische Studien zu Harmonik und Metrik

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Studien zur Musikwissenschaft, Band 31

Hamburg , 296 Seiten

ISBN 978-3-8300-8139-5 (Print) |ISBN 978-3-339-08139-1 (eBook)

Zum Inhalt

In dieser historisch informierten Analyse sollen insgesamt zehn Werke der Klarinettenmusik aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und um die Jahrhundertwende untersucht werden. Im Zentrum der Untersuchung stehen dabei die Harmonik und Metrik sowie der Zusammenhang beider. Ins Blickfeld der Analyse geriet dabei immer wieder ein einfaches musikalisches Element: die Quinte. Mit Hilfe dieses Intervalls und der vielfachen angelegten melodischen und harmonischen Quintverhältnisse soll es möglich werden, die ausgewählten Werke allumfassend und durch eine, sozusagen aus physikalischer Sicht, „makroskopische Perspektive“ zu betrachten.

Gegenstand dieser Untersuchung sind dabei die Eigenheiten der Brahmsschen Klarinettenkammermusik und einiger sich darauf beziehender Werke von Robert Fuchs, Max Reger, und Alexander von Zemlinsky. Die Untersuchung aller dieser Werke wird Untersuchungsparameter der zeitgenössischen Musiktheorie heranziehen. Die Ausdruckweise innerhalb dieser Studie stützt sich dabei auf die Wortwahl der damaligen Musiktheorie und ihre physikalischen und psychologischen Anschauungen, in der organische Ideen noch ihre Geltung hatten: Seit ca. 1850 wurde der auf den Organismus zurückzugehende Begriff der ‘Energie‘ als ‘lebendige Kraft‘ in den Bereich der Naturwissenschaft eingeführt. Diese Anschauung wirkte auf die Gedankenbildung der Geistes- und Musikwissenschaft bis zum Fin de siècle ein und beeinflusste auch den Wiener Kreis, so dass Anfang des 20. Jahrhunderts u.a. der Wiener Musiktheoretiker Ernst Kurth eine Harmonielehre aus energetischer Perspektive verfasste. Auch diese Harmonielehre Kurths wird für die hier vorliegende Analyse von Relevanz sein.

Die Frage stellt sich, ob es in den betrachteten Werken über die motivische Arbeit oder die Funktionsharmonik hinaus noch etwas anderes gibt, was in den Fokus einer Analyse gerückt werden könnte. Diese Erwägung hat sich gelohnt, denn es wird sich zeigen, dass die Gattung der Klarinettenkammermusik beim kompositorischen Schaffensprozess eng sowohl mit der Wiener Musiktheorie und den damit zusammenhängenden philosophischen Gedanken als auch mit der damaligen technischen Entwicklung verbunden ist.

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