Forschungsarbeit: Grundzüge der Wortbildung in der Lorscher Mundart und im übrigen Südhessischen

Grundzüge der Wortbildung in der Lorscher Mundart und im übrigen Südhessischen

2. völlig neu bearbeitete Auflage

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PHILOLOGIA – Sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse, Band 184

Hamburg , 412 Seiten

ISBN 978-3-8300-7700-8 (Print) |ISBN 978-3-339-07700-4 (eBook)

Zum Inhalt

Sowohl die Laut- als auch die Formenlehre der deutschen Mundarten sind seit Beginn der deutschen Mundartforschung im 19. Jh. gründlich erforscht worden. Der mundartlichen Wortbildung hingegen hat man dabei nur wenig Beachtung geschenkt. Zwar gibt es Untersuchungen zu einzelnen Phänomenen, aber eine Gesamtdarstellung, möglichst auf historischer Grundlage, fehlte bisher. Doch gibt es in der Mundart gegenüber dem Standarddeutschen zum Teil wesentliche Unterschiede und Schwerpunktsetzungen. Das ist bisher kaum untersucht worden. Diesem Mangel soll hier wenigstens für die südhessischen Mundarten abgeholfen werden. Dabei dient die Mundart der Stadt Lorsch, die der Verfasser seit Jahrzehnten erforscht hat, als Ausgangsbasis. Es hat sich schon in der ersten Auflage gezeigt, dass die südhessischen Mundarten zwar an den allgemeinen Wortbildungsstrategien der deutschen Sprache teilhaben. Aber als gesprochene Sprache der „kleinen Leute“ spiegeln sie deren eingeschränktere Ausdrucksbedürfnisse wider. Dabei werden zum Teil ganz andere Schwerpunkte gesetzt als in der nüchterneren Hochsprache. So treten Abstraktbildungen deutlich in den Hintergrund. Dafür sind die Möglichkeiten, expressive Ausdrücke mit häufig pejorativem Beiklang zu schaffen, stark ausgebaut. Es hilft den Menschen, in ihrem gerade in früheren Zeiten nicht einfachen Leben und Überleben sich „Luft zu machen“. Unter den Suffixen sind vor allem solche produktiv, die einen deutlich wahrnehmbaren Lautkörper aufweisen. Anderes, was in der Standardsprache üblich ist, hat die Mundart unterdrückt oder nicht ausgebaut, weil sie es für ihre Bedürfnisse nicht benötigt. Dafür kam es zur Ausbildung neuer Morpheme, darunter auch etliche komplexere Suffixkonglomerate, über die die Standardsprache nicht oder nur kaum verfügt.

Der Autor legt nun eine stark erweiterte und völlig neu bearbeitete Fassung vor, in der die sprachgeschichtliche Seite noch stärker berücksichtigt ist. Viele historische Belege sind hinzugefügt, die das Werden des heutigen Zustandes erkennen lassen. Auch ist die Zahl der Beispiele aus der heutigen Mundart vergrößert. Ferner wurde das Inventar an wortbildenden Elementen durch Neuentdeckungen, insbesondere Suffixkonglomerate, erweitert, und es werden einige bemerkenswerte Vorschläge zur Deutung typisch mundartlicher Lexeme gemacht, deren Etymologie bisher zweifelhaft oder gar unbekannt war. Die Mundart hat dabei einiges an altem Wort- und Wortbildungsmaterial erhalten, was weder in alt- noch in mittelhochdeutscher Zeit belegt ist, gewissermaßen „an der schriftlichen Überlieferung vorbei“.

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