Dissertation: Aggressivität von Xetra-Händlern

Aggressivität von Xetra-Händlern

Buch beschaffen

Finanzmanagement, Band 103

Hamburg , 162 Seiten

ISBN 978-3-8300-7593-6 (Print)

Zum Inhalt

Im Wertpapierhandel können Kauf- und Verkaufsaufträge grundsätzlich als Limit- oder Marketorder aufgegeben werden. Eine Marketorder ist hierbei die aggressivere Entscheidung eines Wertpapierhändlers. Sie führt den Auftrag sofort, in voller Höhe und zu dem in diesem Moment gültigen Preis aus. Eine Limitorder hingegen wird zum angegebenen oder besseren Limitpreis abgerechnet. Sie unterliegt dem Risiko der Teil- bzw. Nichtausführung und ist daher weniger aggressiv als eine Marketorder.

Forschung und Praxis klassifizieren die Wahl zwischen Limit- und Marketaufträgen als Auftragsaggressivität. Nicht zuletzt für die Qualität von Wertpapiermärkten ist eine Analyse des Aggressivitätsverhaltens der Händler von besonderem Interesse. So sind Handelsphasen durch eine abnehmende Liquidität gekennzeichnet, in denen vermehrt Marketorders im Auftragsbuch platziert werden. Handelsphasen mit vielen Limitaufträgen dagegen weisen eine gesteigerte Liquidität auf. Für die Konzeption von Handelssystemen, wie beispielsweise dem elektronischen Handelssystem Xetra der Deutschen Börse AG, ist somit die Kenntnis über die Determinanten der Ordertypwahl von Händlern von großer Bedeutung. Insbesondere der gestiegene Wettbewerb zwischen Wertpapierbörsen und die Entwicklung neuer innovativer Ordertypen erfordern von den Börsenbetreibern detaillierte Kenntnisse über Liquiditätskonsum und -bereitstellung.

Die vorliegende Arbeit analysiert die Auftragsaggressivität einzelner Händler- bzw. Membergruppen in elf Werten des Deutschen Aktienindex (DAX). Der zugrundeliegende Datensatz ermöglicht für jede Transaktion an 107 aufeinanderfolgenden Handelstagen im elektronischen Handelssystem Xetra der Deutschen Börse AG die genaue Händler- und Memberidentifikation. Im Zuge dessen ist für jeden Xetra-Händler der gewählte Ordertyp einer Transaktion und der exakte Verlauf seiner Aktienposition beobachtbar. Diese enorme Datenqualität erlaubt es erstmalig, sowohl die Profitabilität von Händlern zu messen als auch ihre Händleraggressivität zu dokumentieren. Ziel des Autors ist es demnach, neben den klassischen marktspezifischen Einflüssen ebenso händlerspezifische Determinanten der Händleraggressivität, wie innertägliche Transaktionsgewinne, zu identifizieren. Hierbei berücksichtigen wir sowohl Aggressivitätsunterschiede in den ausgewählten Händler- und Membergruppen als auch die Ordertypwahl in variierenden Marktphasen.

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