Hendrik FingerAusgestaltung und Kontingenzfaktoren des Investitionscontrollings bei Übertragungsnetzbetreibern
Eine empirische Untersuchung zum Management Accounting Change
Schriften zum Betrieblichen Rechnungswesen und Controlling, Band 117
Hamburg 2014, 370 Seiten
ISBN 978-3-8300-7495-3 (Print)
ISBN 978-3-339-07495-9 (eBook)
Zum Inhalt
Die Kontextsituation der deutschen Energienetze, welche traditionell durch eine eher geringe Dynamik geprägt war, ist seit Beginn der Jahrtausendwende einem nachhaltigen Wandel ausgesetzt. Infolge verschiedener Initiativen europäischer sowie nationaler Energie- und Wettbewerbspolitik stehen die beteiligten Unternehmen veränderten Marktbedingungen gegenüber und müssen sich umfassend weiterentwickeln. In besonderem Maße betrifft dies die Übertragungsnetzbetreiber, die wechselnden Regulierungssystemen, veränderten gesellschaftsrechtlichen Strukturen sowie in der Mehrzahl der Fälle auch Eigentümerwechseln und einem wachsenden Kapitalmarkteinfluss gegenüberstehen. Gleichzeitig induzieren gesellschaftliche und politische Einflüsse unter dem Sammelbegriff der Energiewende stark steigende Investitionsvolumina, wodurch der Finanzierungsbedarf der Netzbetreiber zwangsläufig erweitert und der Kapitalwettbewerb intensiviert wird.
Vor diesem Hintergrund widmet sich die empirische Analyse den Auswirkungen der veränderten Kontextsituation auf das unternehmerische Investitionscontrolling bei Übertragungsnetzbetreibern. Dazu wurden in Deutschland und den USA 21 leitfadengestützte Experteninterviews mit Vertretern von Übertragungsnetzbetreibern, Finanzinvestoren und Unternehmensberatern durchgeführt, transkribiert und ausgewertet. Die Datenerhebung und die Datenauswertung stellten dabei folgenden Fragestellungen in den Mittelpunkt: Haben Management Accounting Change-Prozesse bei den Übertragungsnetzbetreibern stattgefunden? Durch welche Kontingenzfaktoren wurden diese verursacht? Welche Strategien wurden zur Anpassung der Controllingsysteme an die veränderte Kontextsituation gewählt? Wie haben sich die Unternehmen dadurch insgesamt verändert?
In der wissenschaftlichen Betrachtung reiht sich die Studie in den Kontext kontingenztheoretischer Forschung zur Analyse der Auswirkungen spezifischer Einflussfaktoren ein. Gleichzeitig ergänzt sie den noch jungen, aber an Bedeutung gewinnenden Literaturstrom an der Schnittstelle zwischen Regulierung und Betriebswirtschaft und erweitert die bislang vorwiegend volkswirtschaftlich geprägte Diskussion netzwirtschaftlicher Investitionen um Controllingaspekte.
Schlagworte
AnreizregulierungDeutschlandEigentümerwechselEnergiewirtschaftExperteninterviewsInstitutionelle InvestorenInvestitionscontrollingInvestorenKontingenztheorieManagement Accounting ChangeÜbertragungsnetzbetreiberUnternehmerische ArchetypenUSAVergleichende FeldstudienIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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