Doktorarbeit: Der NS-verfolgungsbedingte Entzug von Kunstwerken und deren Restitution

Der NS-verfolgungsbedingte Entzug von Kunstwerken und deren Restitution

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Rechtsgeschichtliche Studien, Band 67

Hamburg , 522 Seiten

ISBN 978-3-8300-7295-9 (Print) |ISBN 978-3-339-07295-5 (eBook)

Rezensionen

[...] Was hier interessiert, ist die rechtliche Charakterisierung der Vorgänge in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch in der Zeit nach dessen Ende und den sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen für die Behandlung der Restitution - ein schwieriges, weil stark mit Emotionen belastetes Kapitel der Zeitgeschichte, dessen Behandlung nicht nur solide Kenntnisse des historischen Geschehens erfordert, sondern auch subtiles Gespür für die konkreten, tatsächlichen und rechtlichen Vorgänge wie für die zu handhabenden Maßstäbe von deren Bewertung.

Dieser anspruchsvollen Aufgabe hat sich die Verfasserin in ihrer Untersuchung mit Bravour entledigt. [...]

Arno Buschmann in: Savigny Zeitschrift für Rechtsgeschichte, ZRG GA 132 (2015)

Die Verfasserin behandelt [...] ein hochaktuelles Thema, das jüngst durch den Gurlitt-Fall wieder in das Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt ist.

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Der Schwerpunkt der sehr gründlichen Schrift liegt in der Herausarbeitung der historischen Bedingungen für die heute so drängenden Fragen der Restitution in der Nazizeit enteigneter Kunstwerke.

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Insgesamt vermittelt die vorliegende Schrift ein klares Bild von der Komplexität der Rechtsfragen, welche die Restitution der in der Nazizeit enteigneten Kunstwerke betreffen. Die Arbeit ist im Detail genau und erschließt manche bisher vernachlässigte Quelle. Ganz vorzüglich sind die rechtsvergleichenden Exkurse, etwa zum gutgläubigen Erwerb entwendeter Kunstwerke nach italienischem Recht. [...]

Erik Jayme in: Archiv für Urheber- und Medienrecht, UFITA 2015/I

[...] Es handelt sich um eine fleißige und genaue Dissertation, die sich mit Erfolg bemüht, die rechtlichen Grundlagen für den Entzug und die Rückgabe von Raubkunst wohl gegliedert darzustellen. Das ist der Verfasserin gelungen. [...]

Kurt Siehr in: Zeitschrift zum Urheber- und Medienrecht, ZUM 8/9/2014

[...] Insgesamt füllt die nützliche, detailreiche Arbeit, die in ihrem historischen Teil auch die nationalsozialistische Kunstpolitik mit den Beschaffungen für das geplante Führermuseum in Linz und die Kunstsammlung Hermann Görings sowie die Beschlagnahmetätigkeit des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg in den besetzten Gebieten beleuchtet, eine Lücke in der juristischen Literatur und bietet sich als Orientierungshilfe für die rechtliche Beurteilung wohl noch anstehender, zukünftiger Fälle der Restitution von NS-verfolgungbedingt entzogenen Kunstobjekten aus öffentlichen Sammlungen an. [...]

Werner Augustinovic in: Zeitschrift integrativer europäischer Rechtsgeschichte, ZIER 4 (2014) 89


Zum Inhalt

Eine der schrecklichsten Ausprägungen der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft war zweifellos die systematische Unterdrückung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung, die am Ende zur Ermordung von Millionen Juden in ganz Europa führten. Als Teil dieser Verfolgungsstrategie wurden die Staatsbürger jüdischen Glaubens und jüdischer Abstammung wirtschaftlich unter Druck gesetzt, ihrer wirtschaftlichen Existenzgrundlagen beraubt und schließlich zur Emigration gezwungen. Neben dem Entzug des Eigentums durch staatliche Zwangsakte bestand vielfach ein faktischer Zwang, Vermögensteile oder das gesamte Vermögen zu veräußern, um das Überleben zu sichern und die Flucht zu finanzieren. Spätestens bei der Ausreise wurden die den jüdischen Emigranten bis dahin noch verbliebene Vermögenswerte eingezogen.

Das Vorgehen der Nationalsozialisten gegenüber den Juden im Hinblick auf deren Eigentumswerte wird im Sprachgebrauch zumeist als „Raub“ bezeichnet. Raub und Diebstahl stellten auch während der Herrschaft der Nationalsozialisten im Dritten Reich Straftatbestände dar. Die Nationalsozialisten sicherten daher ihr Vorgehen gegen die Juden formalrechtlich ab und erließen Gesetze, Verordnungen, Erlasse und Verfügungen, um so den „Raub“ an den Juden zu legalisieren.

Seit dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten bis heute wird von den Politikern vieles dafür getan, das geschehene nationalsozialistische Unrecht auszugleichen. So werden heute noch Kunstwerke aus staatlichen Museen an die Rechtsnachfolger der während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgten und enteigneten Juden zurückgegeben.

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