Dissertation: Einsatz technischer Hörhilfen bei der Unterrichtung von Schülern mit Hörschädigung an allgemeinen Schulen

Einsatz technischer Hörhilfen bei der Unterrichtung von Schülern mit Hörschädigung an allgemeinen Schulen

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Integrationspädagogik in Forschung und Praxis, Band 12

Hamburg , 312 Seiten

ISBN 978-3-8300-7268-3 (Print) |ISBN 978-3-339-07268-9 (eBook)

Zum Inhalt

Im Gegensatz zu Förderschulen sind an allgemeinen Schulen die akustischen Voraussetzungen größtenteils sehr ungünstig. Um dennoch den Besuch der allgemeinen Schule zu ermöglichen, sind hörgeschädigte Kinder insbesondere in der Situation der Einzelintegration an allgemeinen Schulen auf die Nutzung technischer Hörhilfen angewiesen. An allgemeinen Schulen finden vor allem die individuellen Hörhilfen des hörgeschädigten Schülers wie Hörgeräte oder Cochlea-Implantate (CIs) sowie die FM-Anlage Verwendung. Fest eingebaute Höranlagen, wie sie in Förderschulen Förderschwerpunkt Hören üblich sind, fehlen an der allgemeinen Schule.

In Klassenräumen mit vielen Schülern kommen auch moderne technische Hörhilfen schnell an ihre Grenzen. Deshalb müssen bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein, damit die Geräte optimal arbeiten können. Der Unterrichtsalltag ist geprägt von ständig wechselnden Kommunikationssituationen mit immer wieder wechselnden Sprechern. Der Schüler mit Hörschädigung muss nicht nur die Beiträge des Lehrers, sondern auch die der Mitschüler im Unterricht wahrnehmen können. Aus diesem Grund gestaltet sich die Nutzung technischer Hörhilfen in verschiedenen Unterrichtssituationen immer wieder anders. Auch die didaktischen Maßnahmen, die das Arbeiten der Geräte unterstützen, müssen für verschiedene Unterrichtssituationen immer wieder neu angepasst werden.

Aus Erfahrungsberichten von Betroffenen sowie aus vorangegangenen Untersuchungen geht hervor, dass die Nutzung technischer Hörhilfen im Unterricht an allgemeinen Schulen teilweise große Probleme bereitet, der Einsatz insbesondere der FM-Anlage von Lehrern der allgemeinen Schule sogar abgelehnt wird und in vielen Fällen der Schüler nur wenig Nutzen aus der Verwendung technischer Hörhilfen zieht.

Individuelle Hörhilfen werden vom Lehrer nicht aktiv eingesetzt, sondern unabhängig von der Unterrichtssituation den ganzen Tag vom Schüler getragen. Dennoch haben auch sie in ihrer Wirksamkeit Grenzen besonders in Situationen mit vielen Sprechern oder einem hohen Störgeräuschpegel. Um die FM-Anlage situationsgerecht einsetzen zu können bzw. in den verschiedenen Phasen des Unterrichts die richtigen Maßnahmen für ein optimales Arbeiten der technischen Hörhilfen zur ergreifen, muss der Lehrer der allgemeinen Schule gut über Möglichkeiten und Grenzen der Geräte in verschiedenen Phasen des Unterrichts informiert sein.

Es wurde daher untersucht, welche Informationen der Lehrer der allgemeinen Schule vom Mobilen Sonderpädagogischen Dienst zum Einsatz technischer Hörhilfen im Unterricht erhalten hat.

Der Fokus der Studie liegt auf der Nutzung individueller Hörhilfen in den verschiedenen Phasen des Unterrichts sowie dem Einsatz der FM-Anlage. Hierbei war von besonderem Interesse, ob geeignete Unterstützungsmaßnahmen durch die Lehrkraft angewendet werden aber auch, welche organisatorischen Rahmenbedingungen einen Einfluss auf die Nutzung technischer Hörhilfen haben. Aus Erfahrungsberichten, die auch eine Ablehnung des Einsatzes bestätigen, wurde auch die innere Einstellung und Haltung gegenüber technischen Hörhilfen untersucht, da eine eventuelle negative Einstellung und fehlende Einsicht der Notwendigkeit sich negativ auf die Nutzung auswirken können.

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