Doktorarbeit: Der Public-Private-Partnership-Ansatz in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Der Public-Private-Partnership-Ansatz in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Eine Untersuchung zur Methodik, Ausprägung und Eignung entwicklungspolitischer Kooperationen mit der Privatwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung institutionenökonomischer Perspektiven

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Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 195

Hamburg , 566 Seiten

ISBN 978-3-8300-7052-8 (Print) |ISBN 978-3-339-07052-4 (eBook)

Zum Inhalt

Die staatlich koordinierte Entwicklungszusammenarbeit besteht seit nunmehr über 50 Jahren. Dennoch eröffnet sie dem Betrachter ein recht ambivalentes Bild. So vermochte sie es zwar, in einigen Bereichen durchaus achtbare Erfolge zu erzielen, dennoch ist sie weit davon entfernt, die an sie geknüpften Erwartungen umfassend zu erfüllen. Zudem sieht sie sich zunehmend einem komplexen Spannungsfeld gegenüber, das durch mehrere Aspekte dominiert wird. Einerseits wirkt sich die Knappheit öffentlicher Mittel ebenso auf die Entwicklungszusammenarbeit aus, andererseits stehen die Effektivität und Effizienz der Mittelverwendung zunehmend im Fokus. Daher verwundert es nicht, dass Themen der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit die Diskussion um die Entwicklungszusammenarbeit maßgeblich in den letzten Jahren prägten und zu einem sukzessiven Umdenken in den Entwicklungsorganisationen führten. Dieses ebnete nicht nur den Weg für bedarfsgerechte und wirksamkeitsorientierte Hilfe, sondern erlaubte auch die Erprobung neuer Entwicklungsinstrumente.

Maßgebliche Bausteine einer Vielzahl an neuen Instrumenten wurden hierbei private Akteure, deren Relevanz in und für die Entwicklungszusammenarbeit seit den 90er Jahren stark zugenommen hat. Eine besondere Stellung nimmt hierbei die Privatwirtschaft ein, deren Rolle etwa im Rahmen der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen und öffentlich-privater Kooperationen zunehmend thematisiert wurde und immer noch wird. Ausgehend von der Überzeugung, dass die Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit und der Entwicklungsländer ohne die Kooperation mit der Privatwirtschaft nicht bewältigt werden können, ermöglichen mittlerweile viele nationale Entwicklungsorganisationen weite bis enge Kooperationen mit privatwirtschaftlichen Akteuren, die gemeinhin unter der Sammelbezeichnung Public-Private-Partnership geführt werden.

Anknüpfend an die internationale Diskussion ermöglicht auch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen ihres Public-Private-Partnership-Ansatzes seit 1999 verschiedene Formen öffentlich-privater Kooperation. Die vorliegende Untersuchung bietet daher eine umfassende Auseinandersetzung mit den theoretischen Ursprüngen, Potentialen und Herausforderungen des PPP-Theorems und seiner Adaption in die Entwicklungszusammenarbeit. Um der Analyse der PPP-Idee in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gerecht zu werden, erfolgt im Rahmen der Untersuchung eine detaillierte Darlegung der deutschen PPP-Ansätze sowie eine umfassende Darstellung ihrer empirischen Ausprägung. Die anschließende Analyse der Eignung dieser Modelle versteht sich als deskriptiv-normativ orientierte Analyse und führt die Argumentation insbesondere anhand institutionenökonomischer Perspektiven. Konkret werden hierbei im Detail die Empfehlungen der Transaktionskostenökonomik sowie der Agenturtheorie auf die Problematik öffentlich-privater Kooperationen in der Entwicklungszusammenarbeit übertragen. Um ebenfalls einen praktischen Blick auf PPP-Projekte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu ermöglichen, gibt anschließend eine umfangreiche Fallstudie Einsichten in das Projektmanagement und die Projektevaluation eines konkreten PPP-Projektes. Hierzu bietet die Fallstudie (die aufgrund eines Forschungsaufenthaltes in Namibia möglich wurde) neben der Darlegung spezifischer praktischer Erfolgs- und Wirkungsdeterminanten ebenso Möglichkeiten, die Empfehlungen der institutionenökonomischen Analyse mit den tatsächlichen Begebenheiten der Praxis in Relation zu setzen. Zur gerechten Würdigung des Themas schließt die Untersuchung mit der Darlegung eines normativen Konzepts zur PPP-Anwendung in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und einem Ausblick auf die zu erwartenden Entwicklungen eines Instruments, dessen Bedeutung in den nächsten Jahren wohl weiter zunehmen wird, wenngleich Umfang und Kriterien seiner Eignung bisher nicht vollständig geklärt sind.

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