Doktorarbeit: Inflationsdifferenzen in einer erweiterten europäischen Währungsunion

Inflationsdifferenzen in einer erweiterten europäischen Währungsunion

Eine Analyse der Relevanz des Balassa-Samuelson-Effekts in den mittel- und osteuropäischen Ländern

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EURO-Wirtschaft – Studien zur ökonomischen Entwicklung Europas, Band 38

Hamburg , 236 Seiten

ISBN 978-3-8300-7051-1 (Print) |ISBN 978-3-339-07051-7 (eBook)

Zum Inhalt

Mit dem zukünftigen Beitritt der bis dato noch nicht der europäischen Währungsunion beigetretenen mittel- und osteuropäischen EU-Mitglieder werden sich bestehenden Heterogenitäten innerhalb des europäischen Währungsraumes weiter verstärken. Insbesondere die zunehmenden Inflationsdifferenzen innerhalb einer nach Osten erweiterten EWU werden, zu unerwünschten realwirtschaftlichen Entwicklungen in den einzelnen Mitgliedsländern führen. Eine mögliche Erklärung für derartige dauerhaft voneinander abweichenden Inflationsraten liefert der auf Balassa (1964) und Samuelson (1964) zurückgehende Balassa-Samuelson-Effekt.

Mit der modelltheoretischen und empirischen Analyse des Balassa-Samuelson-Effekts in den ehemaligen mittel- und osteuropäischen Transformationsstaaten greift Johannes Jander ein für die zukünftige Stabilität der Mitgliedsländer und des gesamten Euroraumes relevantes Thema auf.

Ausgehend von der Analyse der dem Standardmodell zugrunde gelegten restriktiven Modellannahmen, wird der Standardansatz des Balassa-Samuelson-Modells hinsichtlich der nicht erfüllten Annahmen modelltheoretisch erweitert. Durch die Abstraktion von der Gültigkeit der KKP-Annahme im Sektor handelbarer Güter sowie von der als perfekt angenommenen intersektoralen Arbeitsmobilität kann die Generierung valider Aussagen über das Ausmaß der Balassa-Samuelson-Effekte in den untersuchten mittel- und osteuropäischen Ländern gewährleistet werden.

Lässt sich für die betrachteten MOEL ein Balassa-Samuelson-Effekt nachweisen? Kann dieser als kausal für die existenten Inflationsdifferenzen zwischen den MOEL und der EWU angesehen werden?

Die Ergebnisse der entsprechenden empirischen Analysen zeigen, dass sich unabhängig von der gewählten Modellspezifikation für die überwiegende Anzahl der MOEL die Existenz eines Balassa-Samuelson-Effekts nachweisen lässt. Wenngleich die unterschiedlichen Modellspezifikationen einen erheblichen Einfluss auf die länderspezifischen Effekte haben, kann im Vergleich zu früheren Untersuchungen lediglich ein geringer Anteil der Inflationsdifferenzen zwischen den MOEL und der EWU durch den Balassa-Samuelson-Effekt erklärt werden.

Eine Irrelevanz des Balassa-Samuelson-Effekts bedeutet dies jedoch nicht, vielmehr scheinen weitere nicht zu vernachlässigende Faktoren für die signifikanten Abweichungen zwischen den Inflationsraten in einer erweiterten EWU von Bedeutung zu sein.

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