Dissertation: „Dein Armer!“ Das diakonische Engagement der Hugenotten in Berlin von 1672 bis 1772

„Dein Armer!“ Das diakonische Engagement der Hugenotten in Berlin von 1672 bis 1772

Diakonie zwischen Ohnmacht, Macht und Bemächtigung

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Studien zur Kirchengeschichte, Band 25

Hamburg , 758 Seiten

ISBN 978-3-8300-6623-1 (Print) |ISBN 978-3-339-06623-7 (eBook)

Rezensionen

[...] Ein hoch verdienstvolles Werk, dem weitere Nachfolger zu wünschen sind, die weitere weiße Flecken der Diakoniegeschichte mit Konturen versehen. Sie haben das Potenzial, die gegenwärtigen Diskurse um Risiken von Migrationsgemeinden (»Parallelgesellschaften«) um die von deren kreativen zivilgesellschaftlichen Selbstorganisationspotenzialen [...] zu erweitern.

Thomas Zippert in: Theologische Literaturzeitung, ThLZ 143 (2018) 5

[...] Positiv hervorzuheben ist [...], dass die Studie einen profunden aus den Quellen gearbeiteten Überblick über die diakonischen Institutionen und deren Wirkungsmöglichkeiten bietet und dabei auch die internen Konflikte nicht außer Acht lässt. Insofern wird die vorliegende Arbeit für weitere Arbeiten zum Berliner Refuge wie auch für vergleichende Studien sicher Berücksichtigung finden.

Ulrich Niggemann in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, VSWG 2018, 2


Zum Inhalt

Die praktisch-diakonischen und sozialethischen Traditionen der Hugenotten bewirkten im Berliner Refuge zunächst eine ungeheure kreative Dynamik im Bereich der Flüchtlingsselbsthilfe wie auch der gemeindlichen Armen- und Krankenfürsorge. Die Spezifika des dann weiter entwickelten präventiven Armenwesens (Waisenhaus und Armenschule) wurden besonders ersichtlich am Widerstand gegen den versuchten Zugriff von Staat und Manufakturwesen auf die Kinder. In Berlin, wo die gemeindliche Armenversorgung der deutschen Kirchengemeinden zum Teil zum Erliegen gekommen war und die städtische bzw. staatliche Armenfürsorge (noch) nicht über eine effektive Leistungsfähigkeit und ein ausreichendes Netz verfügte, entlastete diese an die französische. Gemeinde angebundene Diakonie nicht nur den Staat, sondern kam vor allem den Betroffenen selbst zu Gute und sicherte dem hugenottischen Mikrokosmos das Überleben. Erst ab ca. 1760 bildeten sich, bedingt durch den fortgeschrittenen Assimilationsprozess und die Reaktionen darauf, verstärkt Disziplinierungstendenzen heraus.

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