Doktorarbeit: Zum Einfluss von eingeschränkter motorischer Kontrolle auf das motorische Lernen – Am Beispiel von Morbus Parkinson

Zum Einfluss von eingeschränkter motorischer Kontrolle auf das motorische Lernen – Am Beispiel von Morbus Parkinson

1. Platz Reinhard-Daugs-Förderpreis der dvs-Sektion Sportmotorik 2011

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Schriften zur Sportwissenschaft, Band 105

Hamburg , 204 Seiten

ISBN 978-3-8300-6602-6 (Print) |ISBN 978-3-339-06602-2 (eBook)

Zum Inhalt

Motorisches Lernen ist ein komplexer Vorgang, der bestimmte Voraussetzungen physiologischer oder auch erfahrungsabhängiger Art erfordert. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, können bestimmte spezifische Fertigkeiten entweder gar nicht oder schlechter gelernt werden. Speziell bei neurologischen Krankheiten wie Parkinson, die vor allem das motorische System betreffen, ist fraglich, ob die notwendigen Lernvoraussetzungen zur Verfügung stehen. Bei Parkinson ist hauptsächlich die motorische Kontrolle eingeschränkt. Es wird aber auch diskutiert, ob die dort beeinträchtigten Hirnregionen (die Basalganglien) einen notwendigen Baustein zum motorischen Lernen repräsentieren und die Störung in diesen Regionen somit ein schlechteres motorisches Lernen bedingt. Da der Einfluss der Basalganglien in motorischen Lernprozessen aber unterschiedlich ausgeprägt zu sein scheint (z. B. in Abhängigkeit von Lernphase und Bewegungsaufgabe), kann nicht von einem pauschalen Lerndefizit bei Parkinsonpatienten ausgegangen werden. Vielmehr ist hier eine Differenzierung auf der Ebene der Operationalisierung von motorischem Lernen nötig.

Im theoretischen Teil der Untersuchung wird in einer Literaturanalyse herausgearbeitet, dass bisherige empirische Ergebnisse zum motorischen Lernen bei Parkinson recht uneinheitlich sind. Gründe für diese Inkonsistenzen liegen in vielen Fällen gerade in der unterschiedlichen Operationalisierung von motorischem Lernen, aber auch in der unterschiedlichen Berücksichtigung der motorischen Kontrolle. Aufgrund dessen sind Vergleiche zwischen den Ergebnissen verschiedener Studien oftmals schwierig. Im empirischen Teil der Studie werden daher die Erwartungen, die sich aufgrund der Literaturanalyse bei Parkinsonpatienten in bestimmten Lernphasen und unter dem Einfluss motorischer Kontrolldefizite ergeben, quasi-experimentell und experimentell geprüft. Dazu werden kinematische Analysen und neurophysiologische Verfahren (Elektroenzephalographie) genutzt und miteinander verknüpft. Die Ergebnisse bieten wichtige Erkenntnisse für das Design von Lernstudien, die Bewertung von Studienergebnissen zum motorischen Lernen bei motorischen Krankheiten wie Parkinson sowie für Anwendungen im therapeutischen Kontext.

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