Habilitationsschrift: Tod, Angst und Religion

Tod, Angst und Religion

Zur Begründung einer therapeutischen Theologie

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„Geist und Wort“ Schriftenreihe der Professur für Christliche Spiritualität und Homiletik Kath. Univ. Eichstätt, Band 16

Hamburg , 438 Seiten

ISBN 978-3-8300-6455-8 (Print) |ISBN 978-3-339-06455-4 (eBook)

Zum Inhalt

Die Studie beschäftigt sich mit der fundamentalen Beziehung von Todesangst und Religiosität, indem sie empirisch-psychologisches, philosophisches und praktisch-theologisches Denken ins Gespräch bringt. Ausgehend von der weit verbreiteten Rede von einer Verdrängung des Todes wird zunächst mittels tiefenpsychologischer und existenzphilosophischer Ansätze gezeigt, dass Verdrängung auf Angst zurückgeht und dass alle Angst in einer grundlegenden Beziehung zur Angst vor dem Tode steht. Für diese Angst wiederum gilt, dass sie mit dem Wesen des Menschseins verbunden ist: Wird sie verdrängt, verschwindet sie nicht, sondern erfährt lediglich eine – problematische – Verschiebung und Umwandlung. Die Todesangst wiederum steht in einer ebenso grundlegenden Beziehung zu Religion und Religiosität, insofern diese stets Angst ausgelöst, Angst immer aber auch zu bewältigen versucht haben.

Im empirischen Teil wurden Todesangst und Religiosität mittels der mehrdimensionalen Konstrukte „Angst vor Tod und Sterben“ von R. Ochsmann bzw. „Religiöses Urteil“ von F. Oser erfasst. Anknüpfend an diesen Ansatz wurde mit dem Religiöses-Urteil-Text ein entsprechendes Fragebogenverfahren entwickelt und eingesetzt. Als Untersuchungsstichprobe dienten Bestatterinnen und Bestatter, um auf dem Hintergrund der Theorie von der Verdrängung des Todes der Frage nachzugehen, wie sich die ständige Konfrontation mit der Realität des Todes auswirkt.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Abwehrprozesse in Form der Verschiebung einer abstrakten Todesangst auf die konkrete Angst vor dem Prozess des Sterbens tatsächlich eine zentrale Rolle spielen. Auf der Basis einer existenzphilosophischen und theologischen Erweiterung dieses grundlegend psychodynamischen Deutungsansatzes vermag die Untersuchung Folgendes aufzuzeigen: Religion und Religiosität, insbesondere der Glaube an die Auferstehung der Toten, stellen eine wichtige Hilfe zur Bewältigung der existentiellen Angst vor dem Tod dar: Die konsequente Rede von Auferstehung bringt notwendigerweise das Problem des Todes zur Sprache, schafft so die Voraussetzung für das hilfreiche Bewusstwerden der häufig verdrängten Todesangst und vermag im Modus der Hoffnung ein konkurrenzloses Potential zur Angstbewältigung einzubringen. Diese Hoffnung ist wiederum dazu in der Lage, der erneuten Verdrängung der ins Bewusstsein gehobenen Todesangst entgegenzuwirken. Insgesamt wird deutlich, dass dem Auferstehungsglauben ein bedeutsames therapeutisches Potential innewohnt, das im Kontext von Beratung und Psychotherapie, eine entsprechende innere Einstellung des Klienten bzw. Patienten vorausgesetzt, viel mehr als bisher üblich genutzt werden sollte.

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