Dissertation: Die geistliche Rechtsprechung in der Diözese Freising in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts

Die geistliche Rechtsprechung in der Diözese Freising in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts

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Studien zur Kirchengeschichte, Band 12

Hamburg , 352 Seiten

ISBN 978-3-8300-6444-2 (Print) |ISBN 978-3-339-06444-8 (eBook)

Zum Inhalt

Eine statistische Analyse der lokalen geistlichen Rechtsprechung in Freising steht bisher trotz hervorragender Überlieferungslage noch aus. Das Buch behandelt die kirchliche Rechtsprechung in der Zeit nach den Reformkonzilien zu Konstanz und Basel bis kurz vor der Reformation während der Ausbildung des vorreformatorischen landesherrlichen Kirchenregimentes in Bayern unter Albrecht IV. Unter diesem Herzog wurde der Grundstein für die Kirchenpolitik der bayerischen Herzöge im Reformationszeitalter gelegt. Mittels zweier Datenbanken werden die aus der Diözese Freising von 1449 bis 1508 an der Apostolischen Pönitentiarie in Rom eingeholten Dispense und Lizenzen sowie die Protokolle des Freisinger Offizialatsgericht ausgewertet. Sie bieten zahlreiche Informationen zur kirchlichen Jurisdiktion und zu der kurialen Behörde. Durch Vergleich der lokalen und der kurialen Quellen sollen die Recht suchenden Personen charakterisiert, die Rechtsanwendung in der Praxis betrachtet sowie das Verhältnis zwischen den geistlichen, rechtsprechenden Instanzen in Freising und an der Kurie erhellt werden. Die bislang weitgehend ungeklärten Beziehungen der einzelnen geistlichen und weltlichen Rechtsprechungsinstanzen zueinander werden mit dieser Auswertung erstmalig genauer betrachtet.

Die Nutzeranfragen aus der Bevölkerung an die Pönitentiarie spiegeln die Veränderungen in den lokalen und zeitlichen Rechtsverhältnissen wider und zeigen den Umgang der Einwohner des Bistums mit den geistlichen Rechtsprechungsinstanzen. Zahlreiche Menschen mittlerer bis einfacher Herkunft suchten in Rechtsfragen eine Entscheidung. Mithilfe einer kartographischen und prosopographischen Auswertung und durch Vergleich mit lokalen Quellen wird das Personenspektrum näher bestimmt und der Frage nach Personenkreisen und Netzwerken unter den Rechtsuchenden nachgegangen. Die Anliegen von Klerikern oder angehenden Geistlichen betrafen ihre Karriere. Es handelt sich vor allem Geburtsmakel, Pfründen- und Weihedispense, Schuldenprobleme und andere Vergehen gegen das Kirchenrecht. Laien interessierten sich insbesondere für Ehefragen, Beichtbriefe und Erleichterungen im Kirchenalltag. Von diesen Menschen liegen aus dieser Zeit nur selten persönliche Überlieferungen vor.

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