Forschungsarbeit: Lebenswelt und Identität in Selbstzeugnissen protestantischer Missionsfrauen in Britisch- und Deutsch-Neuguinea, 1884–1914

Lebenswelt und Identität in Selbstzeugnissen protestantischer Missionsfrauen in Britisch- und Deutsch-Neuguinea, 1884–1914

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Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit, Band 68

Hamburg , 228 Seiten

ISBN 978-3-8300-6213-4 (Print) |ISBN 978-3-339-06213-0 (eBook)

Rezensionen

[...] Das Buch von Tanja Hammel richtet sich nicht nur an Missionsgeschichte Interessierte, sondern stellt einen substantiellen Beitrag zur Aufarbeitung der Kolonialgeschichte Melanesiens bzw. Ozeaniens aus einem biographiegeschichtlichen Blickwinkel dar. Der Band kann absolut zum Kauf empfohlen werden.

[…] Das Buch befruchtet in vielfältiger Weise die missionsgeschichtlichen Forschungsfragen. Es wäre zu wünschen, dass der Vfn. die Möglichkeit gegeben wird, ihre Forschungen mit erweiterten Fragestellungen fortzuführen, denn sowohl in Bezug auf das spezifische, von ihr ausgewertete Quellenmaterial als auch in Anbetracht des komparatistischen Ansatzes, der Gender-Sicht sowie der in der Missionshistoriographie relativ wenig untersuchten Region und in einigen anderen Fragen hat sie Bahnbrechendes geleistet.

Ulrich van der Heyden in: Theologische Literaturzeitung, ThLZ 138 (2013) 11

[...] In ihrer Untersuchung kann sie damit zeigen, dass nicht nur koloniale Gesellschaften in sich heterogen waren, sondern auch Missionen als Teil dieser Gesellschaften keineswegs eine einheitliche Front bildeten. Konfliktlinien verliefen nicht nur entlang konfessioneller Linien (dies ist ein eigenes, spannendes Thema, das zunehmend in neueren Arbeiten aufgegriffen wird und zu dem auch die Verfasserin dieser Rezension in ihrer Dissertation geforscht hat), sondern vielmehr auch innerhalb der Kategorie Geschlecht. Diese Erkenntnis, die so nur an Selbstzeugnissen gewonnen werden kann, ist ein entschiedenes Verdienst dieser klar aufgebauten, kenntnisreich geschriebenen Studie, die damit an wichtige Arbeiten zu Mission und Geschlecht aus der englischen und amerikanischen Forschung anschließt. [...]

Julia Hauser in: Ariadne - Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, November 2013, Heft 64

[...] ist das Buch für die zukünftige Erforschung weiterer mutiger Frauen und Männer, die "starke Persönlichkeiten" (Fazit, 164) waren, enorm hilfreich und unverzichtbar. Es zeigt Kategorien zur Bewertung der Lebenswelten und Identitäten auf, gibt Vergleichsgrundlagen, fordert zu einer umfassenden Sicht heraus und lädt dazu ein, genauer zu erforschen, wie motivierend der christliche Glaube an sich ist und wozu er motiviert.

Im Blick auf die Publikation selber muss ein anerkennendes Wort zum Verlag gesagt werden. Ich habe das Buch wegen seiner Schrifttypen, der Leichtigkeit, des angenehmen Papiers und der Gesamtgestaltung gerne in die Hand genommen, um darin zu lesen.

Pastor Karl Heinz Voigt in: Jahrbuch Freikirchenforschung, 2012, Nr. 21


Zum Inhalt

“Envy me now as you read this. The beauty of this place surpasses anything I have ever dreamed of. When you hear of the gems of ocean, the fair isles of the Pacific, the jewels set in rippling sunshine, never say again that the pictures are over-drawn; that would be sheer impossibility?, schrieb die methodistische Schwester Minnie Billing 1895, kurz nach ihrer Ankunft in Britisch-Neuguinea. Welche medizinischen, kulturellen und zwischenmenschlichen Herausforderungen auf sie zukommen würden, ahnte sie noch nicht. 1875–1914 nahmen 115 Britinnen, davon 22 britische Methodistinnen, eine deutsche Methodistin, 30 Neuendettelsauer und acht Rheinische Missionsfrauen dieses Abenteuer in Kauf und wagten die Reise an das für Europäerinnen andere Ende der Welt.

Dass ein Tagebuch mehr ist als die meisten sich unter einem prototypischen Selbstzeugnis dieser Art vorstellen, wird bei der Lektüre dieser historisch-anthropologischen Untersuchung je dreier englischer und deutscher Diarien deutlich. Trotz aller Unterschiede verfolgten die Verfasserinnen der verschiedenen Quellen ein und dasselbe Ziel: sich selbst zu thematisieren, ihr Handeln zu legitimieren, sich innerhalb ihres sozialen Netzwerks zu positionieren und ihre Lebenswelt für interessierte Mitmenschen und Nachkommen zu dokumentieren. Zwei Kolonialgebiete, denen weder in der englischen noch deutschen Geschichtsschreibung bisher adäquate Aufmerksamkeit geschenkt wurde, sowie methodisch-theoretische Fragen, die Historiker/-innen zurzeit beschäftigen, werden in dieser Studie zum zentralen Themenschwerpunkt, adressieren aber auch ein breites Publikum über verschiedene Interessensgebiete. Wer sich für Fragen der Lebenswelt, Identität, soziale Netzwerkeanalyse, Kolonien im Pazifik oder für faszinierende Lebensgeschichten interessiert, dürfte bei der Lektüre dieses Bandes nicht zu kurz kommen.

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