Doktorarbeit: Expertise und diagnostische Urteilsbildung

Expertise und diagnostische Urteilsbildung

Ein sozial-kognitiver Ansatz

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Studienreihe psychologische Forschungsergebnisse, Band 160

Hamburg , 128 Seiten

ISBN 978-3-8300-5810-6 (Print) |ISBN 978-3-339-05810-2 (eBook)

Zum Inhalt

Was macht Experten zu Experten? Was unterscheidet Experten von Nicht-Experten? Experten sind Nicht-Experten nicht nur hinsichtlich kognitiver Strukturen (Gedächtnis und Wissen), sondern auch bezüglich kognitiver Prozesse (Problemlösen und Urteilen) überlegen. Diese Abhandlung fokussiert die diagnostische Urteilsbildung als kognitiven Prozess und betrachtet sie in zwei Expertisebereichen: Psychotherapieren und Unterrichten. In beiden Bereichen urteilen Experten primär über Personen (Patienten bzw. Schüler). Daher wird die diagnostische Urteilsbildung als sozial-kognitiver Prozess verstanden und dem Paradigma der sozialen Kognition folgend untersucht. Hierbei wird auf die dualen Prozessmodelle der sozialen Urteilsbildung (z. B. Kontinuum-Modell) zurückgegriffen, die zwei unterschiedliche Strategien der Verarbeitung von Informationen über Personen postulieren. Die eine heuristische Strategie ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Urteil über eine Person weitgehend auf einer verfügbaren Kategorie beruht, also auf den Implikationen derjenigen Kategorie, der die zu beurteilende Person zugeordnet wird. Die andere informationsintegrierende Strategie zeichnet sich dadurch aus, dass ein Urteil auf den spezifischen Informationen der zu beurteilenden Person basiert, ohne dass kategorienbasiertes Wissen eine Rolle spielt. Ob die diagnostische Urteilsbildung von Psychotherapeuten und Lehrern als Experten mit Hilfe der dualen Prozessmodelle beschrieben werden kann, wird in dieser Studie geprüft.

Es werden zunächst Expertise und seine Bestimmungsstücke beschrieben. Es folgt eine Betrachtung der diagnostischen Urteilsbildung als eine Teilkompetenz des Experten. Modellformulierungen über die bei der diagnostischen Urteilsbildung stattfindenden Informationsverarbeitungsprozesse werden dargestellt sowie die diagnostische Urteilsbildung als Problemlöseprozess beschrieben. Hierbei wird insbesondere auf die Flexibilität beim Problemlösen, über die Experten im Gegensatz zu Nicht-Experten verfügen, eingegangen und die zielabhängige Wahl der Problemlösestrategie der Experten betont. Diese zielgeleitete Strategiewahl, als elementarer Bestandteil von Theorien und Modellen der sozialen Urteilsbildung, wird schließlich in den Blick genommen und das Kontinuum-Modell von Fiske und Neuberg erläutert. Abschließend werden vier Experimente berichtet, mit Hilfe derer die Forschungsfrage geprüft wurde.

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