Forschungsarbeit: Soziale Arbeit im Spannungsfeld des Rassismus

Soziale Arbeit im Spannungsfeld des Rassismus

Erleben Migrantinnen Rassismus in der sozialarbeiterischen Beratung?

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Sozialpädagogik in Forschung und Praxis, Band 26

Hamburg , 112 Seiten

ISBN 978-3-8300-5323-1 (Print) |ISBN 978-3-339-05323-7 (eBook)

Zum Inhalt

Die Verfasserin thematisiert die Erfahrungen von Frauen mit Migrationshintergrund mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Die rassistischen Alltagserfahrungen von Migrantinnen reproduzieren sich im Kontakt mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, da die Wahrnehmung von Migrantinnen durch Professionelle oft rassistisch beeinflusste Stereotype oder Vorurteile widerspiegelt.

Um das weite Themenfeld Rassismus auf wichtige Kernbereiche einzuschränken, widmet sich die Verfasserin zunächst den Themen Konstruktion von Rassen, Kultur und Rassismus, Sexismus und Rassismus. Begriffe wie Fremdenfeindlichkeit, Xenophobie, Antisemitismus, Islamophobie werden erklärt und die in der Literatur etablierten Definitionen von Rassismus von Memmi und Essed werden vorgestellt. Dem gegenübergestellt wird als Beispiel für Widerstand von Migrantinnen gegen Fremdzuschreibungen eine feministisch autonome Migrantinnen- Selbstorganisation (MAIZ) in Linz. In der Folge werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Ahndung von Rassismus durch die Schweizer Antirassismusstrafnorm und das österreichische Gleichstellungsgesetz kurz erläutert.

Mit dem Thema Migration wird Wanderung als soziologischer Begriff dargestellt, gefolgt von einem kurzen historischen Abriss über Migration, wobei der Unterschied zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Migration erläutert wird. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass das Thema Migration immer zwei Seiten haben soll. Einerseits die Hintergründe, Motive und Zwänge derer, die migrieren und auf der anderen Seite die Gesellschaften, in die sie migrieren oder die sie zur Migration auffordern. Zur Klärung dieser Fragen werden die beiden Autoren Vilém Flusser und Zygmunt Bauman, selbst Migranten, herangezogen.

Die Autorin thematisiert die sozialarbeiterische Beratung, im Speziellen Zugangsbarrieren für Migrantinnen und Migranten, Wahrnehmung von Menschen mit Migrationshintergrund seitens der Professionellen und Umgang mit Klientinnen und Klienten. Der Berufskodex des Schweizerischen Berufsverbands Soziale Arbeit und die Tätigkeit der Ethikkommission finden dabei Berücksichtigung.

Schließlich wird der zentralen Fragestellung nachgegangen. Die Forschungsmethode ist die qualitative Sozialforschung. In biographischen, problemzentrierten Interviews wurde die Forschungsfrage erhoben. Um herauszufinden, ob Rassismus in der Sozialen Arbeit stattfindet, wurden vier Frauen mit Migrationshintergrund zu ihren Erfahrungen in der Beratung befragt. Den Frauen wird der Raum gegeben, in dem sie selbst ihre Erfahrungen artikulieren können. Diese Interviews dienen auch dazu, die bisher einseitige, undifferenzierte Sichtweise auf Migrantinnen in der Sozialen Arbeit von den Betroffenen selbst formulieren zu lassen. Damit sollen in der sozialen Wirklichkeit von Migrantinnen wirksame Vorurteile, im Speziellen in ihrem Kontakt mit Sozialer Arbeit, aufgezeigt werden. Die Grounded Theory wurde als Auswertungsmethode angewandt.

Das Buch schließt ab mit einer Darstellung der Ergebnisse.

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