Dissertation: Sportliche Aktivität als Ressource der betrieblichen Gesundheitsförderung

Sportliche Aktivität als Ressource der betrieblichen Gesundheitsförderung

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Schriften zur Sportwissenschaft, Band 90

Hamburg , 272 Seiten

ISBN 978-3-8300-5002-5 (Print) |ISBN 978-3-339-05002-1 (eBook)

Zum Inhalt

Ziel der Verfasserin ist es, ein selbst entwickeltes heuristisches Modell der Gesundheit im betrieblichen Kontext zu überprüfen. In Anlehnung an das Anforderungs-Ressourcen-Modell der habituellen Gesundheit im Betrieb von Polenz (1999) wurden ausgewählte Anforderungen und Ressourcen erfasst, um zu überprüfen inwiefern diese Faktoren die Gesundheit im betrieblichen Kontext beeinflussen. Die sportliche Aktivität wurde in dem postulierten Modell als interne physische Ressource definiert. In der zweiten zentralen Fragestellung wird ihr eine gesundheitsschützende Funktion unterstellt, was es galt, näher zu beleuchten.

Das selbst entwickelte heuristische Modell zur Gesundheit im betrieblichen Kontext wurde anhand einer Stichprobe von 2791 erwerbstätigen Erwachsenen geprüft. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen innerhalb verschiedener Projekte zur betrieblichen Gesundheitsförderung durch die IKK gesund plus.

Die Querschnittsdaten wurden getrennt für die drei definierten Gesundheitsmaße subjektive Gesundheitseinschätzung, physische sowie psychische Beschwerden ausgewertet. Als Prädiktoren gingen ausgewählte Merkmale mit in die Modelle ein, die den beiden Gruppen Anforderungen und Ressourcen zuzuordnen sind. Als Anforderungen wurden in der Untersuchung die Risikofaktoren einer Person (interne Anforderungen) als auch die am Arbeitsplatz auftretenden Umgebungsbelastungen sowie physischen und psychosozialen Belastungen (externe Anforderungen) definiert. Außerdem wurden in dem aufgestellten Modell neben den internen Ressourcen Selbstwirksamkeit, internale Kontrollüberzeugung sowie sportliche Aktivität auch die für den betrieblichen Kontext spezifischen externen Ressourcen (z.B. soziale Unterstützung, Partizipation) betrachtet.

Anhand der eigenen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass das Anforderungs-Ressourcen-Modell der Gesundheit Relevanz für die betriebliche Gesundheitsförderung aufweist. Für die drei untersuchten Gesundheitsmaße subjektive Gesundheitseinschätzung sowie physisches und psychisches Beschwerdeerleben ergaben sich spezifische Vorhersagemuster, wobei die Richtung des Zusammenhanges für die Ressourcen bzw. Anforderungen identisch ist. Mit geringerer Ausprägung der Gesundheitsressourcen bzw. mit höherer Ausprägung der Anforderungsparameter verschlechtert sich die gesundheitliche Situation einer Person. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass zentrale Anforderungen und Ressourcen der Gesundheit im betrieblichen Kontext selbst vorzufinden sind. Hieraus ergeben sich wichtige Implikationen für eine Gesundheitsförderung die dem Setting-Ansatz verpflichtet sind. Demnach geht es in der betrieblichen Praxis nicht nur um die Veränderung gesundheitsrelevanter Einstellungen und Verhaltensweisen, sondern auch um eine gesundheitsförderliche Ausgestaltung der Arbeitsumgebung. Eine zweite zentrale Erkenntnis der Untersuchung ist in dem besonderen Stellenwert der sportlichen Aktivität für die physischen Beschwerden sowie der subjektiven Gesundheitseinschätzung zu sehen. In der Diskussion um die Gesundheitsfrage für das betriebliche Setting sollte demnach auch die sportliche Betätigung der Mitarbeiter in ihrer Freizeit Beachtung finden.

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