Doktorarbeit: Der DRK-Krankentransport 1943–1945

Der DRK-Krankentransport 1943–1945

Vorgeschichte, Entstehung, Organisation und Auswirkungen bis in die Gegenwart

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Studien zur Zeitgeschichte, Band 75

Hamburg , 136 Seiten

ISBN 978-3-8300-4988-3 (Print) |ISBN 978-3-339-04988-9 (eBook)

Rezension

[...] Diese Forschungsarbeit trägt dazu bei die Geschichte des Rettungsdienstes, die bisher nur wenig erforscht ist, zu erhellen.

Rettungsdienst Journal, 4/2011


Zum Inhalt

Ende 1942 befahl Hitler durch einen Führererlass den gesamten Krankentransport im Gebiet des Deutschen Reiches in das Deutsche Rote Kreuz (DRK) einzugliedern. Die vorher bestehenden Strukturen auf der kommunalen, freiwilligen, privatwirtschaftlichen oder betrieblichen Ebene sollten zerschlagen und aufgelöst werden. Doch wie waren das DRK und der Krankentransport zuvor organisiert? Wie kam es zu diesem Erlass Hitlers? Wer waren seine Initiatoren, wer seine Gegner? Wie sollte der neue DRK-Krankentransport organisatorisch und operativ aufgebaut sein? Wieviel von diesen Planungen konnte umgesetzt werden und wie wirkte das Geschehene nach Kriegsende auf die Entwicklung von Krankentransport und Notfallrettung fort?

Auf Grundlage von Quellen der verschiedensten Gattungen, unter anderem aus dem Bundesarchiv Berlin/Lichterfelde und dem Archiv des DRK-Generalsekretariats, beschäftigt sich der Autor zunächst mit der allgemeinen Geschichte des Krankentransportes als Teil des Rettungsdienstes. Darüber hinaus wird die Geschichte des Deutschen Roten Kreuzes skizziert.

Die Entstehungsgeschichte des Führererlasses vom 30. November 1942 ist eng mit der zentral handelnden Figur Karl Brandt, Begleitarzt Hitlers und ranghöchster Angeklagter im Nürnberger Ärzteprozess verknüpft. Als seine Gegenspieler treten u.a. Hans Heinrich Lammers als Chef der Reichskanzlei und der Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti auf. Der direkte, durch persönliche Beziehung geschaffene, Zugang Brandts zu Hitler wurde dabei zu einem entscheidenden Vorteil im Machtkampf zwischen diesen Personen.

Gegner der Vereinheitlichung gab es in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Hervorzuheben ist hier besonders der Widerstand der Kommunen zur Erhaltung ihrer eigenen rettungsdienstlichen Organisationen insbesondere innerhalb der Feuerwehren.

Aber auch ohne Widerstand wäre es für das DRK schwer gewesen eine einheitliche reichsweite Krankentransportorganisation aufzubauen. Die Planungen auf den verschiedenen Ebenen des DRK liefen zwar auf Hochtouren, aber unter den Bedingungen des Krieges waren Material und insbesondere Personal knapp. Der Einsatz von Frauen, Jugendlichen und Fremdarbeitern sollte deshalb die durch den Fronteinsatz der Männer entstandenen Lücken schließen.

Interessant ist auch die Wirkungsgeschichte des einheitlichen DRK-Krankentransports auf die Zeit nach 1945. Neben anderen Ursachen bestimmt er die Struktur des Rettungsdienstes in Deutschland und auch Österreich bis heute.

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