Dissertation: Paul Geheeb: Gemeinschaft und Familie im Landerziehungsheim

Paul Geheeb: Gemeinschaft und Familie im Landerziehungsheim

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Schriften zur Reformpädagogik, Band 5

Hamburg , 406 Seiten

ISBN 978-3-8300-4856-5 (Print) |ISBN 978-3-339-04856-1 (eBook)

Rezensionen

Diese Dissertation beschreibt ausgehend von einer Betrachtung des Schulsystems und der gesellschaftlichen und familiären Strukturen um das Jahr 1900 die damals entstandenen reformorientierten Erziehungsansätze, wobei neben […] Hermann Lietz und Gustav Wyneken schwerpunktmäßig die Pädagogik Paul Geheebs Beachtung findet, die im Hinblick auf ihre philosophischen Grundlagen und jeweils zeitgenössisch geprägten Wege der Umsetzung erläutert wird. In diesem Zusammenhang skizziert die Autorin insbesondere Geheebs Ideal einer interkulturellen „Schule der Menschheit“ sowie die von ihm favorisierte Vergemeinschaftungsform der Schulfamilie und deren Gestaltung im historischen Wandel.

Soziale Arbeit, 60 (2011) 3

Inzwischen ist das rechte Verhältnis zwischen Nähe und Distanz an reformpädagogischen Schulen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Das Buch von Birte Lembke-Ibold wurde allerdings schon vor dieser Diskussion geschrieben und vom Verlag pünktlich zum bundesweiten Aufschrei veröffentlicht. Gerade das macht seinen Charme aus: Eine wissenschaftliche Arbeit, bei der sich die Rezeptionsbedingungen innerhalb weniger Monate erheblich gewandelt haben. […] Neben der historischen Einordnung versäumt es die Autorin nicht, einen kritischen Blick auf die Praxis zu werfen.

ZZ in: Pädagogische Führung, PädF 21 (2010) 5

[...] als Recherche- und Hintergrundtext zur aktuellen Debatte um Nähe und Distanz in der Pädagogik leistet sie sehr gute Dienste.

Zürcher Sonntagszeitung, 20.6.2010


Zum Inhalt

Paul Geheeb (1870–1961) gründete im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gemeinsam mit seiner Frau Edith zwei bekannte reformpädagogische Schulen in Deutschland und der Schweiz: die Odenwaldschule und die Ecole d‘Humanité. Er integrierte in seine Pädagogik wie seinen persönlichen Lebensstil zahlreiche Forderungen der deutschen Lebensreformbewegung um 1900. Dazu zählte die ganzheitliche Entwicklung der individuellen Persönlichkeit im Rahmen einer Lebensgemeinschaft. In seinen Landerziehungsheimen sollten sich Kinder und Jugendliche fernab der Industriegesellschaft, aber auch ihrer eigenen Familien, an dem Vorbild gebildeter Frauen und Männer orientieren, mit denen sie in sogenannten Schulfamilien zusammenlebten. Damit lenkte Geheeb schon sehr früh den Bildungsfokus vom Unterricht fort hin zum sozialen Lernen. Im Rahmen dieser Studie wird, mit Hilfe zahlreicher Quellen, dem Verständnis und der Bedeutung dieses Geheebschen Ideals von Gemeinschaft und Familie erstmals systematisch nachgegangen. Es werden dabei zahlreiche historische Verbindungen zur Umbruchssituation insbesondere des Bürgertums im Deutschland der Jahrhundertwende hergestellt. Nicht zuletzt ergeben sich auffällig aktuelle Bezüge auf die anhaltenden Debatten um die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen in Industrienationen.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

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