Doktorarbeit: Krankheitsverarbeitung von Schlaganfallpatienten im interkulturellen Vergleich

Krankheitsverarbeitung von Schlaganfallpatienten im interkulturellen Vergleich

Kompetenzen, Defizite und Ressourcen

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Schriften zur medizinischen Psychologie, Band 23

Hamburg , 230 Seiten

ISBN 978-3-8300-4530-4 (Print) |ISBN 978-3-339-04530-0 (eBook)

Zum Inhalt

Der Schlaganfall stellt die zweithäufigste Todesursache in Deutschland und auch weltweit dar. Die Prävalenz des Schlaganfalls steigt mit zunehmender Verbesserung der medizinischen Versorgung und Erhöhung der Risikofaktoren kontinuierlich an. Schon jetzt ist der Schlaganfall die teuerste Erkrankung in Industrienationen. Die höchsten Kosten liegen dabei in der Behandlung der Patienten, die nach der Entlassung aus dem Krankenhaus dauerhaft pflegebedürftig bleiben. Somit liegt heute die Herausforderung in der Gesundheitspolitik zum einen in der Prävention des Schlaganfalls, zum anderen aber auch in der Reduzierung der Behinderung nach dem Schlaganafall.

In dieser Studie sind daher zwei Themen behandelt worden. Zum einen wurden Krankheitsverarbeitungsprozesse von Schlaganfallpatienten untersucht, um Implikationen für die auf die Kompensation ausgerichtete neuropsychologische Therapie zu erhalten. Zum anderen fand ein interkultureller Vergleich zwischen Patienten statt, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie stark kulturell geprägte Denkstrukturen Einfluss auf Krankheitsverarbeitungsprozesse haben und inwiefern diese in der Therapie berücksichtigt werden müssen.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Patienten der untersuchten deutschen und pakistanischen Stichproben vor allem darin unterscheiden, in welchem Ausmaß sie verschiedene Einflussfaktoren auf die Krankheitsverarbeitung nutzen. Während die Patienten der deutschen Stichprobe gleichermaßen auf die Faktoren Religiosität, soziale Unterstützung und Kontrollüberzeugungen zurückgreifen, haben in der pakistanischen Stichprobe vor allem die religiösen Überzeugungen in Bezug auf die Verarbeitung der Krankheit Einfluss auf die aktive Krankheitsverarbeitung.

Mit dieser Studie konnte somit gezeigt werden, welche Kompetenzen, Defizite und Ressourcen die Patienten in der Krankheitsverarbeitung aufweisen, auf die in der Therapie eingegangen werden sollte und wie verschiedene Einflussfaktoren auf die Krankheitsverarbeitung mit dieser zusammenhängen. Ebenfalls wird deutlich, dass Patienten aus verschiedenen Kulturen sich in ihren Verarbeitungsprozessen unterscheiden und es wird exploriert, wie diese Ergebnisse für die interkulturelle Begegnung genutzt werden können.

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