Doktorarbeit: Die Regulierung von Hedge-Fonds

Die Regulierung von Hedge-Fonds

Eine rechtsvergleichende Untersuchung der Regulierungsdiskussion in Deutschland, den USA und Großbritannien

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Studienreihe wirtschaftsrechtliche Forschungsergebnisse, Band 131

Hamburg , 310 Seiten

ISBN 978-3-8300-4375-1 (Print) |ISBN 978-3-339-04375-7 (eBook)

Zum Inhalt

Hedge-Fonds haben in den vergangenen Jahren an den Finanzmärkten erheblich an Bedeutung gewonnen. Mit dem rasanten Wachstum nehmen weltweit auch die Forderungen nach einer strengeren Regulierung der Branche zu. Im Mittelpunkt der internationalen Regulierungsdiskussion steht dabei die Frage, ob von den Aktivitäten der Hedge-Fonds Gefahren für die Stabilität und Integrität der Finanzmärkte ausgehen. Aufsichtsbehörden und Notenbanken befürchten vor allem, dass der Zusammenbruch eines Hedge-Fonds auch andere Marktteilnehmer in Mitleidenschaft ziehen und infolgedessen die Finanzmärkte insgesamt destabilisieren könnte. Daneben spielen Aspekte des Anlegerschutzes eine Rolle. So drängt vor allem die US-amerikanische Aufsichtsbehörde auf einen verbesserten Investorenschutz, da zunehmend auch Kleinanleger von den besonderen Verlustrisiken der Branche betroffen seien. Schließlich dreht sich die Regulierungsdiskussion aber auch noch um einen ganz anderen Themenkomplex, der weniger kapitalmarkt- als gesellschaftsrechtlich einzuordnen ist, nämlich um Fragen der corporate governance und der Rolle von Hedge-Fonds als aktivistische Aktionäre im Gefüge der Portfoliogesellschaften. Hierzulande ausgelöst durch die Vorgänge um die Deutsche Börse AG und die von politischer Seite initiierte Kritik an den „Heuschrecken“ geht es in diesem Zusammenhang vorrangig um die Befürchtung, kurzfristig orientierte Finanzinvestoren könnten zugunsten schneller Gewinne das langfristige Wohl der betroffenen Unternehmen gefährden und ihren Einfluss gegen den Willen anderer Aktionäre ausüben.

Vor diesem Hintergrund ist es das Anliegen des Verfassers, mögliche Defizite der Hedge-Fonds-Regulierung zu identifizieren und entsprechende Reaktionsmöglichkeiten aufzuzeigen. Nach einem allgemeinen Überblick über Hedge-Fonds, deren Investmentstrategien und die Entwicklungen der Branche wird als Ausgangspunkt der Analyse zunächst die geltende Rechtslage dargestellt. Angesichts globaler Finanzmärkte und der Gefahr der Regulierungsarbitrage bezieht die Untersuchung dabei neben dem deutschen Regulierungsansatz rechtsvergleichend auch den Rechtsrahmen in den USA und Großbritannien als den von Hedge-Fonds-Managern bevorzugten Onshore-Jurisdiktionen ein. Anschließend werden die Implikationen der Hedge-Fonds für die Finanzmärkte herausgearbeitet und untersucht, ob Gefahren für die Finanzmarktstabilität und –integrität, Aspekte des Anlegerschutzes oder aber Risiken für die Portfoliogesellschaften tatsächlich eine strengere Regulierung der Hedge-Fonds-Branche rechtfertigen. Auf den in diesem Zusammenhang erzielten Ergebnissen aufbauend widmet sich die Untersuchung schließlich der Erörterung und Bewertung einzelner Regulierungsansätze.

Der Verfasser gelangt zu dem Ergebnis, dass Forderungen nach einer strengeren Regulierung von Hedge-Fonds lediglich insoweit berechtigt sind, als es um die Stabilität der Finanzmärkte bzw. um systemische Risiken geht. Er empfiehlt in diesem Zusammenhang Maßnahmen, die auf eine Förderung der Transparenz abzielen und auf diesem Weg zur Stärkung der Marktdisziplin beitragen.

Die von der Universität Göttingen im Jahr 2008 als Dissertation angenommene Arbeit basiert auf dem Stand der Abgabe im März 2007 und berücksichtigt daher nicht die aktuelle Finanzmarktkrise. Gleichwohl sind die vom Verfasser getroffenen Aussagen wie insbesondere die Forderungen im Zusammenhang mit systemischen Risiken auch vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen an den Finanzmärkten von aktueller Bedeutung.

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