Forschungsarbeit: Macht, Glaube, Tradition – Der Wandel des Gymnasiums von 1800 bis PISA

Macht, Glaube, Tradition – Der Wandel des Gymnasiums von 1800 bis PISA

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Schulentwicklung in Forschung und Praxis, Band 10

Hamburg , 154 Seiten

ISBN 978-3-8300-4355-3 (Print) |ISBN 978-3-339-04355-9 (eBook)

Zum Inhalt

Was dem deutschen Bildungssystem momentan widerfährt, kann mitunter als „radikale Reform“ auf allen Ebenen beschrieben werden. Doch warum haben die Reformer mit so vielen nicht vorhergesehenen Nebenfolgen zu kämpfen? Warum fällt eine Reform des Bildungssystems generell so schwer und warum trifft dies in besonderer Weise auf die aktuelle Entwicklung zu, in der vor allem versucht wird, angloamerikanische Schul- und Steuerungsmodelle in das deutsche System zu integrieren?

Solche Fragen können nur beantwortet werden, wenn man versteht, wie das deutsche Bildungswesen traditionell-kulturell gewachsen ist und dadurch seinen ganz speziellen Charakter erhalten hat.

Bereits die grundlegenden Bestrebungen einer staatlich-zentralen Organisation des Schulwesens Anfang des 19. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt eines großen Reformdiskurses streitender Interessensgruppen, die zugleich Träger verschiedener Bildungsideale (Neuhumanismus versus Realismus) sind. Zentraler Streitpunkt ist schon damals das Gymnasium als Bürgerinstitution zur Ausbildung einer Staatselite. Die Etablierung und die historische Entwicklung dieser Institution sind von 1800 bis heute geprägt von diesen gesellschaftlichen – sozialen und symbolischen – Spannungen bzw. Kämpfen zwischen Weltbildern und Machteinfluss. Angetrieben vom Motor der Modernisierung wechseln sich diskursive Debatten, radikale Reformforderungen und pfadabhängige Umsetzungen ab und lassen das Gymnasium einen immer hybrideren Charakter annehmen, was das verfolgte Bildungsideal sowie seine institutionelle Konstitution betrifft.

Die Nachzeichnung dieser historischen Entwicklung ist spannend und erkenntnisreich. Die großen Bildungstheoretiker werden einbezogen. Die gesamte Studie steht unter einem soziologischen Fokus auf Feld- und Diskurskonstellationen – angelehnt an die Theorien Pierre Bourdieus und Michel Foucault –, um eine systematische Einordnung der Entwicklung dieser Institution zu erhalten, deren Bedeutung heute mehr denn je im Fokus der Bildungsdiskussion steht.

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