Dissertation: Die schulische Versorgung zugewanderter Kinder und Jugendlicher in Deutschland

Die schulische Versorgung zugewanderter Kinder und Jugendlicher in Deutschland

Organisation, Förderung und psycho-soziale Betreuung

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Schulentwicklung in Forschung und Praxis, Band 8

Hamburg , 482 Seiten

ISBN 978-3-8300-3976-1 (Print) |ISBN 978-3-339-03976-7 (eBook)

Zum Inhalt

In Deutschland war die schulische Versorgung von neu aus dem Ausland zugewanderten schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen ohne Deutschkenntnisse in den letzten Jahrzehnten – wenn überhaupt – ein randständiges Thema der Bildungspolitik. Gleichzeitig mussten (und müssen) jährlich Zehntausende solcher "SeiteneinsteigerInnen" in die deutsche Schule aufgenommen und integriert werden. Erst seit einigen Jahren wird man sich der gesellschaftlichen Verantwortung für diese Kinder allmählich bewusst. Und damit gerät auch die Qualität der schulischen Integrationsmaßnahmen auf den Prüfstand. Zu fragen ist nach ihrer Effizienz: Unterstützen die installierten Maßnahmen schulische Erfolge, (schulsprachlichen) Zweitspracherwerb und die psycho-soziale Integration der Zuwandererkinder in optimaler Weise?

Die Autorin befasst sich mit diesen Fragestellungen für den Bereich der Sekundarstufe I. Sie analysiert zunächst die Ausgangssituation und gibt Auskunft über:

- die Zahl der jährlich zuwandernden Kinder und Jugendlichen in die einzelnen Bundesländer einschließlich mittel- und langfristiger Prognosen,
- die Schulpflichtregelungen der Länder und
- Stellungnahmen und Absichtserklärungen politischer und gesellschaftlicher Gruppen und Institutionen zu ihrer schulischen Förderung.

In einem zweiten Schritt leistet die Autorin eine umfassende Bestandsaufnahme der organisatorischen und inhaltlichen Rahmenbedingungen, über die Schulen in den einzelnen Bundesländern derzeit verfügen. Dabei werden neben den rechtlichen und curricularen Vorgaben auch die Professionalisierung der Lehrkräfte und die psycho-soziale Betreuung der SeiteneinsteigerInnen berücksichtigt. Es entsteht so ein komplexes Bild der Thematik, das sowohl die Defizite deutscher Förderpolitik aufzeigt als auch vorhandene innovative Ansätze berücksichtigt.

Was brauchen SeiteneinsteigerInnen, damit ihnen der Einstieg in eine deutsche Schulkarriere gelingen kann? Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um sie ihren Lernvoraussetzungen und Begabungen gemäß zu fördern? Welche Maßnahmen eignen sich in besonderer Weise, angemessene schulische Erfolge zu erzielen?

Um hierfür Anhaltspunkte zu gewinnen, sichtet die Verfasserin im Anschluss an die Analyse der Ist-Situation Befunde der Zweitspracherwerbsforschung sowohl zu Dauer und Verlauf des Zweitspracherwerbs- und Integrationsprozesses als auch zu seinen Einflussfaktoren. Dabei wird deutlich, dass eine Fokussierung auf die sprachliche Ebene zu kurz greift. Es geht stattdessen um eine ganzheitliche Sichtweise, d.h. Schule hat sich auch um die Beheimatung der Seiteneinsteiger/innen bzw. um ihr psycho-soziales Wohlergehen zu kümmern.

Eine solch umfassende Perspektive kennzeichnet denn auch das langfristig angelegte, die gesamte Sekundarstufe I überspannende Förderkonzept, welches die Autorin im letzten Teil ihres Buches zur Diskussion stellt.

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