Wörterbuch: Wörterbuch deutscher sprichwörtlicher und phraseologischer Vergleiche

Wörterbuch deutscher sprichwörtlicher und phraseologischer Vergleiche

Teil 1

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PHILOLOGIA – Sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse, Band 126

Hamburg , 336 Seiten

ISBN 978-3-8300-3956-3 (Print) |ISBN 978-3-339-03956-9 (eBook)

Rezension

Das Wörterbuch, das mit Recht als erstes dieser Art für das Deutsche gelten kann, präsentiert sprachliche Ausdrücke, die Vergleiche enthalten, darunter Phraseologismen, sprichwörtliche Redensarten sowie Vergleiche verbergende Sprichwörter. Die einzelnen Lemmata enthalten etymologische und kulturgeschichtliche Hinweise, Erläuterungen der phraseologischen Bilder (Angaben über die Quellen des Vergleichs), in begründeten Fällen auch lexikographische Quellenangaben und weitere Literaturhinweise. Das Material wird stilistisch und diatopisch charakterisiert, sorgfältig verzeichnet werden phraseologische Varianten und Bildungsmodelle. Mit der Anordnung nach Kernwörtern soll eine Grundlage für sprachübergreifende Analysen (26) geschaffen werden. Die genaue Anzahl der lemmatisierten Vergleiche wird bewusst nicht ermittelt (10, 25f.). Eine ideographische Darstellung (nach phraseologischen Feldern) bleibt dem 2. Bd. vorbehalten.

Barbara Komenda-Earle in: Germanistik, Bd. 51 (2010), H. 1-2


Zum Inhalt

Dieses erste Wörterbuch deutscher fester stereotyper Vergleiche füllt eine lexikographische Lakune der deutschen Sprache aus. Jeder, der die Mühen des Wortes kennt, weiß, wie schwierig sich die Suche nach einem richtigen Vergleich gestalten kann, um seine Gefühle adäquat auszudrücken, um Gesehenes oder Gehörtes genau wiederzugeben, um diesen oder jenen Gegenstand, Zustand oder Menschen zu charakterisieren.

In das Wörterbuch wurden deutsche Vergleiche unterschiedlicher semantischer und formaler Struktur aufgenommen:

- bildhafte Vergleiche, die allgemein gebräuchlich sind und die der Literatursprache zuzuordnen sind, z.B. dastehen wie ein begossener Pudel; wie Phoenix aus der Asche auferstehen (aufsteigen); scheu wie ein Reh [sein]; sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen lassen; Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird u.a.

- treffende Vergleiche mit regionaler Verbreitung, z.B. munter wie ein Alräunchen (ugs. Nordthüringen iron.); auf jmdn. ist Verlass (jmd. ist verlässlich) wie [auf] Wasser in der Kalit (ugs. uckermärk.-brandenb.); drauf losstürzen wie die Sau auf den Äppelkrotze (ugs. Rheinhessen); das freut jmdn. wie den Hund das Hechellecken (ugs. Bayerisch abwertend); rangehen wie Hektor an die Buletten (berlinisch salopp); so alt wie der Böhmerwald (Bremer, Harzer, Duisburger, Thüringer, Westerwald); so groß wie das Heidelberger Fass sein u.a.

- moderne saloppe und jargonale Vergleiche, z.B. [Hier sieht’s aus] wie bei Hempels unterm (hinterm) Sofa (Bett) (vorw. journalist.); Es hört sich an, als ob eine Ziege aufs Trommelfell scheißt (pinkelt) (militär.); Husaren reiten wie der Wind, wenn welche hinter ihnen sind (Kartenspieler scherzh.); wie eine gesengte Sau spielen (Sportl.).

- Vergleiche, die im Deutschen aus lediglich einem Wort bestehen und deren Status als Phraseologismus durchaus umstritten ist, z.B. zusammengesetzte Farbadjektive vom Typ schneeweiß, himmelblau, goldglänzend, aber auch andere synthetische Bildungen vom Typ aalglatt, hundeelend, butterweich, strohdumm, bauernschlau, knochentrocken, was an dieser Stelle sehr angebracht erscheint, denn ihre Äquivalente in den slawischen Sprachen sind überwiegend analytisch gebildet.

Einige Sprichwörter mit parömiologischer komparatistischer Struktur ergänzen exemplarisch das Material, z.B. Lieber (besser) ein Spatz (den [ein] Sperling) in der Hand als die Taube auf dem Dach; Vorbeugen ist besser als heilen; Ein armer Mann hat so viele Kinder wie ein Sieb Löcher; Besser (lieber) spät als nie[mals] (als gar nicht, als nie[mals]); Wie der Herr, so’s Gescherr u.a.

Die überwiegende Zahl der bildhaften deutschen Vergleiche werden einheitlichen nach einer konsequenten, folgerichtigen und detaillisierten Komposition beschrieben:

1. Die Überschrift des Eintrags, das Stichwort;
2. die stilistische Charakteristik (Gebrauchshäufigkeit, Verbreitung, expressiv-stilistische Qualifikation);
3. genaue und vollständige Bedeutungserklärung;
4. genaue Angaben über die Quellen des Vergleichs;
5. Erklärungen zur Geschichte und Etymologie, Erklärung unbekannter (besonders dialektaler und jargonaler oder fremdsprachiger) Wörter, die in die Wendung eingehen.

Ein idiographischer Teil dieses Nachschlagewerks ist als Band 2 vorgesehen.

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