Dissertation: Afrikanisches Christentum – Anspruch und Theologie

Afrikanisches Christentum – Anspruch und Theologie

Ein Beitrag zum Verhältnis von Offenbarung und Kontext

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THEOS – Studienreihe Theologische Forschungsergebnisse, Band 83

Hamburg , 682 Seiten

ISBN 978-3-8300-3516-9 (Print) |ISBN 978-3-339-03516-5 (eBook)

Rezensionen

[...] Simon Matondo-Tuzizila rückt manche eingefahrenen Selbstverständlichkeiten kontextueller Theologie zurecht und leistet zweifellos einen der bedenkenswertesten Beiträge zur afrikanischen Theologie, der in den letzten Jahren veröffentlicht wurde.

Franz Gmainer-Pranzl in: Zeitschrift für Missionswissenschaft und Religionswissenschaft (ZMR), Jg. 94 (2010)

Die […] Dissertation überrascht und erfreut […] darin, wodurch sie sich vom Üblichen unterscheidet: dass sie sich mit einer Vielzahl von afrikanisch-theologischen Positionen, vorwiegend frankophonen aus Kamerun und dem Kongo, interpretierend und kritisch auseinandersetzt, die Gegensätze zwischen ihnen nicht harmoniesüchtig verwischt, sondern im Gegenteil zuspitzt und damit der Vertiefung der Diskussion zuführt. […] […] bringt M. mit der Schärfe seiner Thesen auf Gedanken und verdient, aufmerksam gelesen zu werden, nicht nur in Afrika und nicht nur von Katholiken.

Heinrich Balz in: Theologische Literaturzeitung, ThLZ Jg. 135 (2010), H. 2, S. 230ff.

[…] Diese Studie stellt einen anspruchsvollen Beitrag zu einem zeit- und sachgemäßen Verständnis von »Kontextualität« dar, das mit überkommenen Stereotypen eines Glaubens-, Kultur- und Missions- verständnisses bricht und die (eingangs gestellte) »Kernfrage« nach der »Kohärenz von real-geschichtlicher Erfahrung und christlicher Identität« (7) im Horizont eines responsiv vermittelten Heilsgeschehens beantwortet. Von daher lassen sich die Überlegungen dieses Buches als Prolegomena einer afrikanischen Fundamentaltheologie verstehen sowie als Einladung an Europa – so Karl Heinz Neufeld im Vorwort –, »sich des afrikanischen Christentums als eigene Wirklichkeit bewusst zu werden« (XII).

Franz Gmainer-Pranzl in: Zeitschrift für Katholische Theologie, ZKTh 131 (2009), Heft 3, S. 348ff.


Zum Inhalt

Der Autor setzt sich mit der geschichtlichen Wirklichkeit der christlichen Zugehörigkeit der Afrikaner und der ihr zugrunde liegenden Offenbarungstheologie auseinander. Hierzu greift er den von Papst Paul VI. legitimierten Begriff eines „afrikanischen Christentums“ auf mit dem Ziel, ein geschichtlich und anthropologisch angemessenes Verständnis dieser Wirklichkeit herauszuarbeiten und ihren theologischen Anspruch mitzudenken. Dem entsprechen die zwei Teile der Studie. Der erste Teil thematisiert das christliche Selbstverständnis der Afrikaner, wie es sich auf der Ebene des einfachen Volkes artikuliert und wie es in den kirchlichen Dokumenten und den theologischen Abhandlungen zum Vorschein kommt. Das Ergebnis dieses Teils ist: Christsein bedeutet für die Afrikaner Geschichtsmächtigkeit der afrikanischen Völker und Heilsbedeutsamkeit für Afrika. Dies sehen sie im Ereignis der Offenbarung selbst begründet. Diesem Anspruch geht der zweite Teil nach. Es wird gezeigt, dass der ihm zugrunde liegenden Problematik – nämlich wie sich eine geschichtlich-partikuläre Gestalt des christlichen Glaubens zur ihrer christlichen Identität verhält bzw. welches Verständnis des christlichen Glaubens sich daraus ergibt, dass die Gläubigen ihn nur im Zuge einer ganz bestimmten Geschichte bekennen – letztendlich mit den üblichen theologischen Paradigmen von Inkulturation, Befreiung und Wiederaufbau nicht beizukommen ist. Einen Ausweg bietet das hermeneutische Prinzip der Kontextualität der Offenbarung: Vor dem Hintergrund des biblisch bezeugten Offenbarungsgeschehens und seiner Wiederentdeckung auf dem II. Vatikanum zeigt sich, dass Gottes Offenbarung in direktem Zusammenhang mit der je konkreten Erfahrung der Völker steht, zu denen die Menschen gehören, die den „christlichen Anspruch“ angenommen haben.

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