Dissertation: Politiker und ihr Umgang mit Anglizismen

Politiker und ihr Umgang mit Anglizismen

Eine Untersuchung englischen Spracheinflusses auf Bundestagsdebatten

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PHILOLOGIA – Sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse, Band 114

Hamburg , 482 Seiten

ISBN 978-3-8300-3431-5 (Print) |ISBN 978-3-339-03431-1 (eBook)

Zum Inhalt

In welchem Maße benutzen Politiker – von der Öffentlichkeit oft als Vorbilder gesehen –Anglizismen? Die Verwendung von Anglizismen durch Politiker wird als ein empfindlicher Indikator für englischen Spracheinfluß überhaupt gesehen und ermöglicht dadurch eine Momentaufnahme des Gegenwartsdeutschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Wie stark spiegelt sich das Selbstbewußtsein der Deutschen im Gebrauch ihrer eigenen Sprache wider? Hat der Rückgriff auf das Englische mit Prestige zu tun? Oder ist es eine rein praktische Motivation? – "Politiker und ihr Umgang mit Anglizismen" untersucht dazu den Gebrauch englischer Entlehnungen in Bundestagsdebatten. Das quantitative Ausmaß der Verwendung von Anglizismen einerseits, qualitative Aspekte des Rückgriffs auf englische Ausdrücke andererseits werden in ihren typischen Ausprägungen erfaßt. Damit liegt erstmals eine empirische Analyse englischen Spracheinflusses auf Bundespolitiker vor.

Der Verfasser wirft für die Erörterung dieser Fragen einen umfangreichen Blick auf die historische Entwicklung des Fremdwort- und Anglizismengebrauchs des Deutschen, bietet verschiedene Klassifikationsmodelle für Entlehnungen und behandelt das Thema Verdeutschungen. Auf der Grundlage von Carstensens "Anglizismen-Wörterbuch" werden die sprachlichen Mittel quantitativ ausgewertet, wobei auch der in der Forschung oft vernachlässigten inneren Entlehnung Beachtung geschenkt wird. Daneben geht es um soziolinguistische Faktoren wie Geschlecht, geographische Zuordnung und Zugehörigkeit zu bestimmten politischen Gruppen als Hintergrundvariablen des Englisch-Gebrauchs. Zudem wird die Verwendung von Anglizismen nach Kategorien wie Verständlichkeit, Häufigkeit und Sachgebieten erfaßt. Aus dieser qualitativen Betrachtung des Anglizismengebrauchs werden Tendenzen und Prognosen für die Zukunft abgeleitet.

Deutsche Sprache als Handlungsfeld der Politik bildet einen weiteren Schwerpunkt: In der Öffentlichkeit wird immer wieder ein extensiver Gebrauch des Englischen im Deutschen mit dem Wunsch nach einem "Sprach(schutz)gesetz" diskutiert. Dazu wird ergründet, welche Einstellungen Bundespolitiker zum englischen Spracheinfluß haben – im allgemeinen und im besonderen. Unter anderem geben dazu zwei kultur- und medienpolitische Sprecher der Bundestagsfraktionen ihre Ansichten preis und stellen sich in Interviews.

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