Doktorarbeit: Kohäsion in psychotherapeutischen Gruppen

Kohäsion in psychotherapeutischen Gruppen

Entwicklung und Anwendung einer Skala zur Messung von Gruppenkohäsion unter Berücksichtigung der Perspektiven Patient, Therapeut und Beobachter

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Schriften zur medizinischen Psychologie, Band 20

Hamburg , 282 Seiten

ISBN 978-3-8300-3407-0 (Print) |ISBN 978-3-339-03407-6 (eBook)

Zum Inhalt

Die Gruppenkohäsion gilt als ein zentraler Wirkfaktor in der Gruppenpsychotherapie und als Äquivalent zur therapeutischen Beziehung in der Einzelpsychotherapie. Auch wenn die Gruppenkohäsion als wesentlich für das Gelingen einer Gruppenpsychotherapie erachtet wird, gibt es bis heute keine allgemein anerkannte Definition dieses Konzepts. Noch dazu ist es durch die zahlreichen Erhebungsverfahren dieses Konstrukts, die im Allgemeinen nicht miteinander verglichen werden, bis heute kaum möglich, fundierte Interpretationen für unterschiedliche Forschungsergebnisse zu liefern. Ziel der Verfasserin ist es, diesem unbefriedigenden Zustand abzuhelfen.

Im theoretischen Teil gelingt es Andrea Marquet, die Kohäsionsforschung und ihre Kernfragen von ihren Ursprüngen in der Sozialpsychologie über verschiedene psychologische Teilgebiete hin zur Gruppenpsychotherapie ausführlich und zugleich pointiert darzustellen. Im empirischen Teil entwickelt die Autorin vor dem Hintergrund eines ursprünglich amerikanischen Modells ein Verfahren, das Gruppenkohäsion nicht nur mittels eines Fragebogens sondern auch anhand der verbalen Äußerungen von Patienten in Therapiesitzungen erfasst (Curative Climate Inventory). Darüber hinaus arbeitet die Autorin in einer empirischen Studie Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Kohäsionsskalen heraus. Es spricht für die Praxisnähe, dass die Daten in bereits laufenden Gruppentherapien und unter Mitwirkung praktizierender Gruppentherapeuten erhoben wurden. Zudem wurde zur Messung der Gruppenkohäsion nicht ausschließlich die Patientenperspektive herangezogen (ein häufiger Kritikpunkt an der bisherigen Kohäsionsforschung), sondern auch die Therapeuten- und Beobachterperspektive. Der Vergleich verschiedener Perspektiven ein und desselben Merkmals wird in der empirischen Psychotherapieforschung als notwendig erachtet und gleichzeitig aufgrund des hohen Aufwandes eher selten vorgenommen. In dieser Studie werden erstmalig Vergleiche zwischen allen drei Perspektiven vorgenommen. Dabei zeigen sich signifikante Übereinstimmungen aller Perspektiven. Zugleich wird deutlich, dass der Grad der Übereinstimmung stark von der Konzeption des jeweiligen Verfahren abhängt.

Andrea Marquet leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Gruppenkohäsion, sondern legt auch ein solides Fundament für die weitere Untersuchung von Gruppenpsychotherapieprozessen.

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