Doktorarbeit: Jugend und Jugendhilfe im Modernisierungsprozess

Jugend und Jugendhilfe im Modernisierungsprozess

Eine vergleichende Studie über Straßenkinder in Deutschland und Südkorea

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Sozialpädagogik in Forschung und Praxis, Band 19

Hamburg , 190 Seiten

ISBN 978-3-8300-3281-6 (Print) |ISBN 978-3-339-03281-2 (eBook)

Zum Inhalt

Der Autor untersucht und vergleicht die Situation von "Straßenkindern" in Deutschland und in seinem Heimatland Südkorea. Auf dem Hintergrund einer Analyse der in den beiden Ländern sehr unterschiedlich verlaufenden Modernisierungsprozesse und der mit ihnen einhergehenden Wandlungen der Jugendphase, werden Definitionsunterschiede, der unterschiedliche Umfang des Problems, die jeweiligen Hintergründe und Überlebensstrategien junger Menschen auf der Straße heraus gearbeitet. Ebenfalls in einer vergleichenden Analyse werden die jugend- und familienrechtlichen Regelungen, die organisatorischen Gegebenheiten und die Handlungsansätze für die Arbeit mit "Straßenkindern" betrachtet.

Der Verfasser zeigt, dass es sich beim Phänomen "Straßenkinder" in den beiden Ländern um sehr unterschiedliche Phänomene handelt und dass sie die jeweilige gesellschaftliche Situation spiegeln. Bedeutsame Hintergründe für die Flucht koreanischer Jugendlicher auf die Straße sind der für die koreanische Gesellschaft typische Leistungsdruck sowie die mit einem rasanten Urbanisierungsprozess und Traditionsbrüchen verbundenen familiären Spannungen. In Deutschland dagegen handelt es sich um ’marginalisierte’ junge Menschen, die sich einer für sie unerträglichen Situation in zerstörten Familien entziehen und ihr ’Glück’ in gleichfalls marginalisierten jugendlichen Subkulturen suchen. Diesen beiden Mustern entsprechen auch die gesellschaftlichen Reaktionen. Während es der deutschen Jugendhilfe um die "Unterstützung bei der Lebensbewältigung" über niedrigschwelligen Hilfen geht, zielt in Südkorea das Gesamtsystem darauf ab, die jungen Menschen ohne Umwege in ihre Familien zurück zu führen oder – wo dies nicht möglich ist – sie in Korrektionsanstalten zu ’resozialisieren’.

In seinem Ausblick verweist der Autor darauf, dass sich die Situation Jugendlicher in Südkorea allmählich jener deutscher Jugendlicher annähert und sich hierüber auch das koreanische Sozial- und Rechtssystem vor Anforderungen gestellt sieht, die Reformen in Richtung der in Deutschland gefundenen Lösungsversuche erforderlich machen.

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