Dissertation: Institutionelle Bestimmungsfaktoren der Fertilität

Institutionelle Bestimmungsfaktoren der Fertilität

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Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 128

Hamburg , 290 Seiten

ISBN 978-3-8300-3255-7 (Print) |ISBN 978-3-339-03255-3 (eBook)

Zum Inhalt

Die Fertilität des Menschen wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt und ist nicht unabhängig von der sozialen und ökonomischen Entwicklung einer Gesellschaft. Wie im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung hervorgebrachte institutionelle Regelungen die menschliche Fertilität beeinflussen, ist Gegenstand der Untersuchung.

Es werden die Effekte diverser Steuern und Transfers auf Fertilität, Erwerbstätigkeit und Nachfrage nach professioneller Kinderbetreuung innerhalb verschiedener Modellspezifikationen untersucht. Zudem wird analysiert, welche Anreizwirkungen monetäre Transfers unter Berücksichtigung ihrer Budget-neutralen Finanzierung entfalten. Sofern Haushalte zumindest partiell an der Finanzierung der von ihnen empfangenen Transferleistungen beteiligt werden, ist für diese der entsprechende Nettoeffekt maßgeblich. Dabei kann sich die aus dem partiellen Effekt abgeleitete Vorteilhaftigkeit einer Maßnahme relativieren. Neben finanziellen Anreizen sind die sich bietenden Möglichkeiten der Kinderbetreuung für die Fertilitätsentscheidung von Haushalten von Bedeutung. Die Wahl der Betreuungsform wird dabei sowohl durch ihren Preis als auch durch ihre Verfügbarkeit bestimmt. Werden Haushalte bei der Nachfrage nach Kinderbetreuung rationiert, impliziert das im Rahmen des verwendeten Modells eine geringere optimale Kinderzahl. Aus theoretischer Sicht wird damit der von einigen Autoren empirisch festgestellte positive Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Außer-Haus-Betreuung und der Geburtenrate gestützt. Die Herausbildung sozialer Sicherungssysteme sowie die Entwicklung von bzw. der Zugang zu Finanzmärkten lassen Auswirkungen auf die Fertilitätsentscheidung von Haushalten vermuten, da diese den Sicherungsnutzen von Kindern tangieren. Es wird das bekannte Resultat nachgezeichnet, dass aufgrund der Existenz Umlagefinanzierter Alterssicherungssysteme negative Anreize für die individuelle Fertilitätsentscheidung zu erwarten sind. Darüber hinaus werden diverse Ausgestaltungsformen des Alterssicherungssystems bezüglich ihrer Fertilitätseffekte untersucht und ein alternatives Familienrentensystem vorgestellt, in dem stärkere individuelle Fertilitätsanreize ermöglicht werden. Schließlich lässt sich konstatieren, dass aufgrund der komplexen gesellschaftlichen Verflechtungen vielfältige familienpolitische Steuerungsmöglichkeiten bestehen. Jedoch wird die Wirksamkeit familienpolitischer Maßnahmen, die an den Handlungsbeschränkungen der Haushalte ansetzen, begrenzt, sofern die Präferenz der Haushalte für Nachkommen gering ist.

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