Habilitationsschrift: Ängstlichkeit, Angstbewältigung und Fähigkeiten einer „Theory of Mind“ im Vorschul- und Grundschulalter

Ängstlichkeit, Angstbewältigung und Fähigkeiten einer „Theory of Mind“ im Vorschul- und Grundschulalter

Zusammenhänge zwischen motivationaler und kognitiver Entwicklung

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Schriften zur Entwicklungspsychologie, Band 16

Hamburg , 474 Seiten

ISBN 978-3-8300-3173-4 (Print) |ISBN 978-3-339-03173-0 (eBook)

Zum Inhalt

Mit dem Ziel, Einflüsse motivationaler Faktoren (insbesondere Neugier und Ängstlichkeit) auf die kognitive Entwicklung von Kindern im Vorschul- und Grundschulalter zu untersuchen, bestehen die Anliegen darin, 1. geeignete Verfahren zur Erfassung von Neugier und Ängstlichkeit zu entwickeln, 2. Zusammenhänge zwischen der dispositionellen Neugier und Ängstlichkeit einerseits und dem beobachtbaren Verhalten (z.B. Coping-Verhalten) andererseits zu analysieren und 3. den Einfluss der beiden Motive auf den Erwerb von Wissen und den Aufbau von kognitiven Strukturen zu untersuchen.

Vor diesem Hintergrund wurde unter anderem das Bochumer Angstverfahren (BAV 3-11) entwickelt, das ein breites Spektrum typischer, potentiell angstauslösender Alltagssituationen enthält. Die insgesamt 26 Situationen beinhalten die Themen „Soziale Ängstlichkeit“, „Angst vor Verletzung und körperlicher Beeinträchtigung“, „Kognitive Ängste“ und „Phobien“.

Das BAV 3-11 wurde in drei Versionen (eine Gesamtversion für das Grundschulalter sowie zwei Parallelversionen für das Vorschulalter) einer Stichprobe von Kindern im Alter von 4-11 Jahren (Selbsturteil) sowie ihren Eltern (Fremdurteil) als kleine mit Bildern veranschaulichte Geschichten vorgelegt. Die anschließenden Fragen beziehen sich a) auf das subjektive Erleben, b) auf das Bewältigungsverhalten und c) auf die physiologischen Reaktionen des Kindes in der Situation.

Die Eltern erhielten zusätzlich einen Fragebogen zur Erfassung von dispositioneller Neugier und Ängstlichkeit (ELFRANA, vgl. Trudewind & Schneider, 1994; Lengning & Mackowiak, in Vorbereitung). Weiterhin wurde einem Teil der Kinder eine Reihe von kognitiven Aufgaben (theory-of-mind-Aufgaben) mit angstthematischen vs. nicht-angstthematischen Inhalten zur Bearbeitung vorgelegt.

Die bisherigen Ergebnisse von über 600 Kindern zeigen, dass die Situationen des BAV 3-11 sowohl von den Kindern als auch von den Eltern als unterschiedlich angstauslösend beurteilt werden. Im Hinblick auf das Ausmaß der Ängstlichkeit zeigt sich ein deutlicher Geschlechtseffekt (Mädchen erhalten höhere Angstwerte als Jungen); außerdem ist ein Entwicklungseffekt zu beobachten (ältere Kinder erhalten geringere Werte als jüngere). Das genannte Verhalten in den Situationen spiegelt diverse Lösungsstrategien im Umgang mit der Angst wider. Auskünfte über körperliche Begleiterscheinungen der Angst (physiologische Komponente) fallen vor allem den Vorschulkindern schwer.

Mögliche Zusammenhänge zwischen der kindlichen Ängstlichkeit und den Leistungen in den angstthematischen vs. nicht-angstthematischen theory-of-mind-Aufgaben werden derzeit analysiert. Dabei soll u.a. geklärt werden, ob das Ausmaß der Ängstlichkeit sowie die präferierten Bewältigungsstrategien einen Einfluss auf die Entwicklung von (meta-)kognitiven Kompetenzen haben.

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