Forschungsarbeit: Aus der Rolle geFallen! Neuere lateinamerikanische Literatur zwischen Machismo und Feminismo

Aus der Rolle geFallen! Neuere lateinamerikanische Literatur zwischen Machismo und Feminismo

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Gender Studies – Interdisziplinäre Schriftenreihe zur Geschlechterforschung, Band 9

Hamburg , 354 Seiten

ISBN 978-3-8300-3108-6 (Print) |ISBN 978-3-339-03108-2 (eBook)

Rezension

[…] Erna Pfeiffer hält sich fast ausschließlich eng an die behandelten Werke, zitiert sehr ausführlich, erspart dem Leser den sonst so häufigen Wust an schwer verdaulicher Theorie. Das imposante Literaturverzeichnis regt mit seinen 25 Seiten zu eigenen Forschungen an. […] Der Rezensent […] bekennt, das Buch nicht nur mit „inter-esse“ (im ursprünglichen Sinn des lateinischen Wortes), sondern immer wieder auch mit Gewinn gelesen zu haben. […]

Hispanorama, 11/2009


Zum Inhalt

Lateinamerika gilt hierzulande fast stereotyp als „Kontinent der Machos“, doch bereits seit der Kolonialzeit erheben sich weibliche Gegenstimmen in literarischen Texten und im realen Leben, als diskursive Kontrapunkte, ironische Untertöne im reinen ‘Männerkonzert’. Aus der zugewiesenen Rolle zu fallen und den Fallen der Gefallsucht zu entrinnen wird zunehmend zu einem wichtigen strategischen Ansatz nicht nur in der Literatur, sondern auch in verschiedenen Ansätzen der politisch orientierten Frauenbewegung in Lateinamerika.

In diesem Band analysiert Erna Pfeiffer, Hispanistin und Lateinamerikaforscherin aus Graz, diverse Mythen und Rollenklischees, die sich um Mann- oder Frausein, um Machismo und Feminismo von Mexiko bis Argentinien herauskristallisiert haben. Images of Women in der ‘Männerliteratur’ des Mainstream werden genauso unter die Lupe genommen wie das Auf/Begehren von Frauen gegen derlei manichäistische Rollenzuschreibungen à la Heilige versus Hure, Maria contra Malinche, die sich seit der spanischen Eroberung (auch sie als ‘Vergewaltigung’ erlebt und beschrieben) in Köpfen und Texten festgesetzt haben.

Großer Raum wird im Band dem erotischen Schreiben von Lateinamerikanerinnen eingeräumt, aber auch ihren künstlerischen Aufarbeitungsversuchen von Folter, Gewalt, Rassismus und Diktatur. Im Rahmen des Konzepts vom „Neuen historischen Roman“ untersucht Erna Pfeiffer Werke, die Wege aus ‘männlich’ geprägten nationalen Diskursen und utopische Gegenmodelle suchen. Einzelanalysen zu zeitgenössischen Autorinnen wie Isabel Allende, Gioconda Belli, Carmen Boullosa, Alicia Kozameh, Dulce Mara Loynaz, Antonieta Madrid, Mara Luisa Mendoza, Michle Najlis, Mara Luisa Puga, Armona Somers sowie Erfahrungsberichte aus der reichhaltigen Übersetzerinnenpraxis von Erna Pfeiffer bzw. Ausschnitte aus Autorinneninterviews runden das Bild ab.

Themen

  • Machos und ihre Mütter/Mythen
  • Labyrinth der Zweisamkeit
  • Auf/Begehren des Schönen Geschlechts
  • Gender roles bei Er–Oberern und Unterworfenen
  • Männer- und Weibergeschichte(n)
  • Von Schlächtern und Geschlechtern
  • Von bösen Blumen, Spiegeln und Mädchen
  • Glanzrollen, Rollentausch und Un/Gereimtheiten

Über die Autorin

Erna Pfeiffer ist außerordentliche Universitätsprofessorin am Institut für Romanistik der Karl–Franzens–Universität Graz und lehrte mehrmals als Gastprofessorin in Innsbruck an den Instituten für Komparatistik bzw. Romanistik. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit dem Schreiben von Frauen in Lateinamerika, sowohl in wissenschaftlichen Werken als auch in Vorträgen und Veranstaltungen für ein breiteres Publikum. Als literarische Übersetzerin hat sie mehr als ein Dutzend Bücher, vorwiegend von lateinamerikanischen Autorinnen, aus dem Spanischen übersetzt und zahlreiche Lesetouren für von ihr entdeckte’ Schriftstellerinnen in Österreich und Deutschland organisiert.

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Weiteres Buch der Autorin

Sammelband: Texte im/en Transit

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Zur Übersetzung belletristischer Texte ins Französische und ins Deutsche / Des traducteurs témoignent

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