Dissertation: Text und Miniaturen der Handschrift „Dialogus de laudibus sanctae crucis“

Text und Miniaturen der Handschrift „Dialogus de laudibus sanctae crucis“

Ein monastischer Dialog und sein Bilderzyklus

München Bayerische Staatsbibliothek Clm 14159

Anhang auf beiliegender CD-Rom

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Schriften zur Kunstgeschichte, Band 16

Hamburg , 688 Seiten

ISBN 978-3-8300-3000-3 (Print) |ISBN 978-3-339-03000-9 (eBook)

Rezension

H[artl] betont mehrfach [...], daß er sich in die kunstgeschichtliche Tradition stelle, führt aber weiter, indem er sich dem bisher vernachlässigten Text zuwendet, Inhalt und Aufbau der Hs. beschreibt und in einem langen „Katalog" das Verhältnis der Bilder zum Text klärt. Daraus ergeben sich bedeutende neue Einsichten, und manch frühere Meinungen werden widerlegt. – Beigefügt ist dem Band eine CD-ROM mit drei Dateien: 1. eine Transkription des gesamten Clm 14159 [...]; die elektronische Erfassung erlaubt nützliche Suchfunktionen, freilich mit der Einschränkung, daß sich am Zeilenende getrennte Wörter gewöhnlich über „*.pdf“ nicht finden lassen; 2. eine Transkription des Textes „Homo constat" mit der Zeichnung mit dem Kreuz, um das Körper und Geist kämpfen; [...]; 3. ein Anhang mit einer sehr nützlichen schematischen Wiedergabe der Miniaturen, jeweils mit Verweis auf die einschlägigen Bibelstellen, auf den im Buch enthaltenen Katalog und auf das Verzeichnis der Kapitelüberschriften sowie auf den Fundort in der Hs.

Marco Rainini (Übers. H. S., K. B.) in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters (DA), Jg. 65 (2009), H. 1, S. 249f.


Zum Inhalt

Mit diesem Buch legt Wolfgang Hartl die erste umfassende Analyse der Regensburger Kreuzeslob-Handschrift vor. Obwohl der Miniaturenzyklus dieser Zimelie seit langem zu den bedeutensten Werken der romanischen Buchmalerei zählt, blieb der Text, für den die Bilder geschaffen wurden, bislang weitgehend unbekannt. Indem der Autor in seiner Studie erstmals den gesamten lateinischen Text des Dialogus de laudibus sanctae crucis als Transkription zugänglich macht, schafft er eine solide Grundlage, auf der er die Miniaturen mit dem Text der Handschrift vergleichen kann.

Der erste Teil des Buches ordnet den Regensburger Kreuzeslob-Traktat, der um 1170 von einem anonymen Verfasser geschrieben wurde, in die Geistesgeschichte des Hochmittelalters ein. Mit guten Kenntnissen der Theologie und großem Gespür für die Spiritualität dieser Zeit gelingt es Hartl, den Text des Kreuzeslobs als ein Werk mittelalterlicher Dialogliteratur zu charakterisieren, das von der monastischen Mystik der Benediktiner inspiriert ist.

Der zweite Teil der Studie stellt dann dem Text die Bilder der Handschrift gegenüber. Durch präzise Analysen der seltenen Ikonographie vieler Miniaturen wird nachgewiesen, daß das Bildprogramm engstens auf den Text des Kreuzeslobs abgestimmt ist.
So konnte auch überzeugend nachgewiesen werden, daß die Regensburger Federzeichnungen - anders als bislang angenommen - Illustrationen aus Speculum virginum-Handschriften nicht einfach nur kopieren, sondern sie den Erfordernissen des Kreuzeslob-Traktates anpassen.

Hartls aufschlußreicher Text-Bild-Vergleich, der zeigt, daß die Miniaturen des Kreuzeslobs als Meditationsbilder verstanden werden müssen, macht sein Buch über die Grenzen der Kunstgeschichte hinaus zu einem wichtigen Werk zur Geistesgeschichte des Mittelalters.

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