Dissertation: Geschichte der Stadt Melitene und der umliegenden Gebiete

Geschichte der Stadt Melitene und der umliegenden Gebiete

Vom Vorabend der arabischen bis zum Abschluß der türkischen Eroberung (um 600 - 1124)

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Schriftenreihe Byzanz, Islam und Christlicher Orient (BICO), Band 1

Hamburg , 1912 Seiten

ISBN 978-3-8300-2575-7 (Print) |ISBN 978-3-339-02575-3 (eBook)

Zum Inhalt

Melitene, jetzt (in Fortführung einer älteren, ursprünglicheren Tradition) Malatya, ist heute eine Millionenstadt am oberen Euphrat im Südosten der Türkei. Die Siedlung und die für die griechische Form Melitene namengebende Hochebene im Taurusgebirge lagen von alters her im Übergangsbereich zwischen den Ländern und Völkern Südostanatoliens und Nordwestmesopotamiens, Nordsyriens und Nordostanatoliens, d.h. vor allem Armeniens.

Der spätestens seit neolithischer, dann hethitischer (2. Jahrtausend v.d.Z.) und spätassyrischer Zeit (1. Jahrtausend v.d.Z.) bewohnte Platz wuchs nach einer Neubegründung als Legionslager im Römischen Reich (70/71 d.Z.) bis in spätrömisch-frühbyzantinische Zeit zu einer bedeutenden Provinzstadt (der Cappadocia), dann Provinzhauptstadt (der Armenia Minor 297/337, Armenia II 378/86, Armenia III 536, Armenia I 591) an.

Diese breit angelegte Gesamtdarstellung behandelt die Geschichte der Stadt, der melitenischen Ebene und der sie im Westen (wo ihre sämtlichen fünf ursprünglichen Provinzstädte lagen) und den anderen Himmelsrichtungen umgebenden Gebiete bis ins frühe 12. Jahrhundert. Nach einem bis zum Ende der spätrömisch-frühbyzantinischen Zeit (um 600/30) geführten Abriß wird der byzantinisch-muslimische Grenzkrieg von der arabisch-islamischen Invasion (ab 636) an behandelt, d.h. vor allem die Zeit der Umayyaden (ab 660) und ‘Abbasiden (ab 750) und ihrer halbselbständigen Lokaldynastien (wie z.B. der al-Aqta‘ von Melitene und der Hamdaniden von Aleppo). Mit der rhomäischen Wiedereroberung der Stadt (934) und der vollständigen Wiederinbesitznahme der umliegenden Gebiete (bis 969/70) folgt das Jahrhundert der erneuerten byzantinischen Herrschaft (bis um 1071). In der Mitte des elften Jahrhunderts setzt der Ansturm der türkmenisch-oguzischen Türken ein, der – nach einem Zwischenspiel unter den armenischen Fürsten und Stadtherren Philaretos Brachamios und Gabriel von Melitene (um 1071 bis 1101/02) – den endgültigen Übergang unter türkische Herrschaft (Danimandiden 1101/02, Rum-Seldschuken 1106 und erneut Danimandiden 1124) bringt.

Die Darstellung der Geschichte Melitenes erfolgt auf der Grundlage zahlreicher Quellen – und dies möglichst anhand des originalsprachlichen Texts – vor allem in den Hauptquellensprachen Griechisch, Arabisch, Syrisch (Syroaramäisch) und Armenisch, wozu gegen 1100 noch das Mittellatein der Kreuzzugsteilnehmer tritt. Es werden soweit möglich sämtliche der Geschichtsschreibung zugänglichen Bereiche berücksichtigt: neben der politisch-militärischen namentlich die Religions- und Kirchengeschichte (und darin besonders diejenige der byzantinischen chalkedonensisch-melkitischen Reichskirche und der monophysitischen sogenannten syrisch-orthodoxen Jakobiten) sowie die Verwaltungs- und gelegentlich die Wirtschaftsgeschichte, jeweils vor dem Hintergrund der Geschichte des byzantinischen Reichs und der verschiedenen islamischen Reichsbildungen.

Bernd Andreas Vest, Jahrgang 1968, Studium u.a. der Orientalistik (Semitistik), Byzantinistik und Alten Geschichte in Mainz, Paris und Frankfurt am Main; 1991 Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes; Promotion 2001. Seitdem externer Mitarbeiter am Orient-Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Beirut; Mitarbeiter am Projekt Syria im Rahmen der Tabula Imperii Byzantini (TIB) des Instituts für Byzanzforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien; Lehraufträge an den Universitäten Mainz und Frankfurt am Main.

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