Doktorarbeit: Wirksamkeit von Schuldnerberatung – Teil II

Wirksamkeit von Schuldnerberatung – Teil II

Zusammenhänge mit Ressourcen und Lerngeschichte der Klienten - Implikationen für die Praxis

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Schriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Band 181

Hamburg , 244 Seiten

ISBN 978-3-8300-2290-9 (Print) |ISBN 978-3-339-02290-5 (eBook)

Zum Inhalt

Deutschlands Schuldnerberatungsstellen beraten jährlich hunderttausende verschuldete Haushalte und schaffen neue Lebensperspektiven für Schuldner und ihre Familien. Inzwischen belegen wissenschaftliche Evaluationsstudien die enorme Erfolgsquote dieser Studie (siehe Band I). Aber was macht Schuldnerberatung erfolgreich? Welche Vorraussetzungen garantieren eine besonders günstige Prognose? Der Diplom-Psychologe Ulrich Walbrühl untersuchte die Verläufe von 101 Entschuldungskarrieren aus einer Kölner Beratungsstelle und definiert verschiedene Faktoren in der Persönlichkeit des Klienten und seiner sozialen Umgebung, die eine schnelle Entschuldung und dauerhafte Verhaltensänderung begünstigen.

Sie liegen in der Lerngeschichte des Klienten, in seinen personalen Ressourcen und in den Ressourcen seiner Umgebung. So gehen zum Beispiel starke Kontrollüberzeugungen, hohe Handlungsorientierung und ein gutes familiäres Netz mit einer steilen Entschuldungskarriere einher. Überraschenderweise agieren Klienten mit geringer Schul- oder Berufsbildung besonders erfolgreich. Wichtig ist auch, dass sich der Klient als schuldlos an der Überschuldung betrachtet. Keine Rolle scheint es hingegen zu spielen, in welchem Stadium seiner Überschuldung der Klient die Beratungsstelle aufsucht, der Entschuldungserfolg ist davon unabhängig.

Diese empirische Studie dient Mitarbeitern in Schuldnerberatungsstellen als Prognosehilfsmittel und enthält Anregungen für die Beratungspraxis. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Schuldnerberatung nach dem Kompensatorischen Modell am besten funktioniert: Hilfe zur Selbsthilfe ist der nachhaltigste Weg zum Erfolg. Dieses Beratungsmodell unterstützt ein Selbstbild des Klienten, nachdem er keine Schuld an der Überschuldung trägt und gleichzeitig eigenverantwortlich die Kontrolle über die Situation zurückgewinnen kann. Diese Anregung zur Eigeninitiative ist zwar beratungsintensiver als die schnelle Hilfe nach dem Medizinischen Modell, bei dem der Klient beim Selbstbild des Kontrollverlustes bleibt und sich vom Berater helfen lässt, führt aber zu nachhaltigeren Erfolgen in der Schuldnerberatung.

Band II der Reihe „Wirksamkeit von Schuldnerberatung“ ergänzt die Evaluationsstudie des Bandes I, Untertitel „Empirische Untersuchungen zur Evaluation“ von Astrid Kuhlemann.

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Wirksamkeit von Schuldnerberatung – Teil I

Empirische Untersuchungen zur Evaluation

Hamburg , ISBN 978-3-8300-2289-3 (Print) |ISBN 978-3-339-02289-9 (eBook)