Doktorarbeit: Kulturpaläste und Stadthallen der DDR

Kulturpaläste und Stadthallen der DDR

Anspruch und Realität einer Bauaufgabe

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Schriften zur Kunstgeschichte, Band 8

Hamburg , 454 Seiten

ISBN 978-3-8300-1840-7 (Print) |ISBN 978-3-339-01840-3 (eBook)

Zum Inhalt

Kulturhäuser gehörten in der DDR zu den wichtigsten öffentlichen Bauwerken. Seit den sechziger Jahren entstanden vielerorts große, moderne Baukomplexe wie der Dresdner Kulturpalast oder der Palast der Republik in Berlin. Nach der Phase der historisierenden Architektur in den fünfziger Jahren bedeutete dies eine Rückkehr zur Tradition der klassischen Moderne. Baustoffe sind Beton und Glas, transparente Curtain Walls prägen häufig das Erscheinungsbild dieser Gebäude. Die Vorbilder für einzelne Bauten sind weniger in den "sozialistischen Bruderländern" als vielmehr in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit zu finden. Gebäude wie der Kulturpalast Dresden sind ohne den Beitrag Mies van der Rohes für das Nationaltheater in Mannheim oder das Stadttheater in Gelsenkirchen nicht denkbar – die Architektur der DDR ist also keineswegs völlig isoliert von Strömungen des westlichen Auslandes zu sehen.

Trotz der stilistischen Parallelen versuchte man sich in der DDR zumindest inhaltlich vom westdeutschen Architekturgeschehen abzusetzen: Kulturhäusern wurde eine bedeutende Funktion bei der ideologischen Bildung der Gesellschaft zugeschrieben. Daher galten sie immer auch als Prestigeprojekte, die städtebauliche Dominanz entwickeln sollten. In der Planungsphase führte dieser Anspruch häufig zu Projekten von gigantischen Ausmaßen. Diese konnten allerdings aufgrund der schlechten ökonomischen Situation in der Regel nicht umgesetzt werden. So wurde meist nur eine bescheidenere "Sparvariante" des ursprünglichen Konzepts realisiert, was die architektonische Qualität vieler dieser Bauten jedoch nicht negativ beeinflusste.

Inhaltlich sahen DDR-Kulturpolitiker die seit den sechziger Jahren errichteten Kulturhäuser in der Traditionslinie der früheren Volks- und Gewerkschaftshäuser. In der Tat prägten die Kulturpaläste das Freizeitleben der Bevölkerung weitaus stärker als vergleichbare Einrichtungen in der Bundesrepublik.

Anhand von vierzehn Kulturpalästen und Stadthallen wird die Bauaufgabe im Spannungsfeld von staatlichem Repräsentationswillen und kulturellem Alltag der Bevölkerung gezeigt.

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