Dissertation: Wege ins Heim

Wege ins Heim

Ausländische Jugendliche in der Heimerziehung

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Sozialpädagogik in Forschung und Praxis, Band 10

Hamburg , 264 Seiten

ISBN 978-3-8300-1634-2 (Print) |ISBN 978-3-339-01634-8 (eBook)

Zum Inhalt

„Wege ins Heim“ erforscht die Lebensgeschichte von sechs ausländischen Jugendlichen ausführlich mit biographischen Interviews. Zum Zeitpunkt des Interviews befanden sich die Jugendlichen in der stationären Heimerziehung in Rheinland-Pfalz

Kenntnisse über die Rahmenbedingungen von ausländischen Jugendlichen und deren Familien sind den Portraits der sechs Probanden vorangestellt. Zum Rahmen dieser Studie gehört auch ein eingehender Überblick über die Heimerziehung. Neben einer Beschreibung von allgemeinen Eigenschaften eines Heimbewohners werden typische Eigenschaften beschrieben, die ein ausländischer Jugendlicher und seine Familie mitbringen. Der Alltag in der Heimunterbringung und Faktoren, die zu einem erfolgreichem Erlebnis führen, werden geschildert.

Die Ergebnisse dieser Forschung zeigen:

  • Die Jugendlichen erleben Stigmatisierung in zwei Bereichen. Zum einen haben sie – überwiegend ohne hinreichende Unterstützung ihrer Eltern – in einem Land und einer Kultur, die nicht (oder nicht ganz) die ihre ist, im Konflikt gelebt. Eine Erklärung dafür finden sie z.T. in ihrer nicht-deutschen Herkunft und in einer benachteiligenden Situation, die sie im Zusammenhang mit ihrem Migrationserlebnis erfahren haben.
  • Zum anderen spürten mehrere Probanden Stigmatisierung als Heimkind, weil sie aus vielschichtigen Gründen nicht mit ihren Eltern leben konnten oder wollten. Die Geschichten geben eine Vielfalt von individuellen Faktoren wieder, welche für den spezifischen Jugendlichen eine Rolle spielten.
  • Alle Probanden erfuhren Diskontinuität durch Umzüge nach Deutschland aus ihrer ausländischen Heimat oder innerhalb Deutschlands, durch fehlende Sozialintegration und wechselnde Familienkonstellationen.
  • Es zeigte sich, dass die Jugendhilfe für ausländische Familien vor oder während der stationären Unterbringung ihrer Kinder wenig erreichte. Alle hatten langwierige und schwerwiegende Gründe, warum eine Heimunterbringung nachvollziehbar war.
  • Mehrere Jugendliche erfuhren ihre Heimunterbringung als eine Verbesserung gegenüber ihrer herkömmlichen Wohnsituation. Alle Jugendlichen würdigten ihren Zugang zu einem Ansprechpartner, der ihnen während der Unterbringung beistand. Sie erfuhren im Heim eine zunehmende Stabilität und Annahme.

Jeder Jugendliche betont seine Herkunft auf individuelle Weise. Ein interkulturelles Verständnis ermöglicht es, in der Arbeit mit ausländischen Jugendlichen ihre kulturellen Unterschiede zu berücksichtigen. Kenntnisse hierüber werden die Zusammenarbeit mit ausländischen Jugendlichen – aber auch zwischen dem Heim und den Eltern – während der Heimunterbringung des Kindes fördern und den Verlauf der Unterbringung beeinflussen.

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