Doktorarbeit: Produktionskosten in der Milchviehhaltung

Produktionskosten in der Milchviehhaltung

Eine empirische Analyse

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Schriftenreihe agrarwissenschaftliche Forschungsergebnisse, Band 26

Hamburg , 248 Seiten

ISBN 978-3-8300-1624-3 (Print) |ISBN 978-3-339-01624-9 (eBook)

Zum Inhalt

Durch Änderungen agrar- und marktpolitischer Rahmenbedingungen für die Milchviehhaltung in der EU treten aus einzelwirtschaftlicher wie aus agrarpolitischer Sicht die Kosten der Milcherzeugung und ihre Bestimmungsfaktoren in den Vordergrund des Interesses. Gegenwärtig liegen nur relativ wenige einzelbetrieblich orientierte wissenschaftliche Analysen über Kostenhöhe, Kostenzusammensetzung sowie Standortabhängigkeit der Kosten vor. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Produktionskostenermittlung in der Milcherzeugung auf einer breiten empirischen Basis und die Bestimmung der kostendeterminierenden Faktoren auf einzelbetrieblicher Ebene.

Nach einigen theoretischen Ableitungen über Kostenermittlung und Kostenanalyse erfolgt zunächst eine statische Untersuchung der Produktionskosten. Diese empirische Produktionskostenermittlung auf der Basis von Jahresabschlussdaten aus 166 schleswig-holsteinischen Milchviehbetrieben zeigt im Stichprobenmittel Vollkosten in Höhe von 0,769 DM/ kg verkaufter Milch. Die anschließende Kostenaufteilung in 6 Kostenblöcke belegt die überragende Bedeutung der Kosten der Arbeitserledigung an den Gesamtkosten mit einem Anteil von fast 51 v.H. Die betrieblichen Faktoren für Produktionskostenunterschiede der Milcherzeugung in den untersuchten Milchviehbetrieben sind multidimensional. Ein wichtiger die Produktionskosten bestimmender Faktor ist die Bestandesgröße. Die durchgeführte Faktoranalyse mit anschließender Regression zeigt einerseits deutliche Größeneffekte auf die Produktionskosten der Milcherzeugung, zum anderen werden aber zwei weitere bedeutende Einflussgrößen ermittelt: Der natürliche Standort und das betriebliche Management. Das betriebliche Management kann dabei als Haupteinflussgröße identifiziert werden.

Im Rahmen einer dynamischen Analyse wird die Produktionskostenentwicklung im Zeitablauf untersucht. Die nominalen Produktionskosten zeigen dabei während des zwölfjährigen Untersuchungszeitraumes keine eindeutige Trendentwicklung auf. Die realen Produktionskosten sinken dagegen deutlich. Die Veränderungen der Produktionskostenzusammensetzungen sind über die Jahre für alle 6 Kostenblöcke signifikant. Aus den Untersuchungsergebnissen wird abgeleitet, dass die Kostenunterschiede der Betriebe insgesamt mehr von den Ausgangssituationen der Betriebe bestimmt werden als von deren Wachstumsentwicklung. Stark wachsende Betriebe senken die Produktionskosten im Zeitablauf stärker als der Durchschnitt. Ursache hierfür ist die deutliche Arbeitsproduktivitätssteigerung, die zustande kommt, weil das Wachstum der Betriebe ohne signifikante Arbeitskräfteaufstockung erfolgt.

Im dritten Analyseteil werden aufgrund der Ergebnisse über den deutlichen Zusammenhang zwischen Kostenhöhe und Faktorproduktivität die totalen Faktorproduktivitätsänderungen (TFP) im Zeitablauf bestimmt. Diese TFP-Änderungen werden mit Hilfe eines Wachstumsindex, des Malmquist-Index (MQI), errechnet. Zur Ermittlung der notwendigen Distanzfunktionen werden unterschiedliche Konzepte verglichen: Ein deterministisches (Data Envelopment Analysis (DEA)) und ein stochastisches Frontiermodel. In beiden ökonometrischen Modellen wird ein inputorientierter Ansatz gewählt. Im DEA-Model wird der technische Fortschritt als Haupttreiber der Produktivitätsänderungen identifiziert. Im stochastischen Frontieransatz sind dagegen allokative Effekte, vorallem Preiseffekte des Outputs, maßgebend für die TFP-Änderungen.

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