Doktorarbeit: Soziale Arbeit für Rechtsfrieden

Soziale Arbeit für Rechtsfrieden

Die Umsetzung des Täter-Opfer-Ausgleichs in Rheinland-Pfalz

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Sozialpädagogik in Forschung und Praxis, Band 9

Hamburg , 232 Seiten

ISBN 978-3-8300-1576-5 (Print) |ISBN 978-3-339-01576-1 (eBook)

Rezension

Die Arbeit von Ellen Lunkenheimer gibt einen ausführlichen und übersichtlichen Einblick in die Entwicklung und den aktuellen Stand des Täter-Opfer-Ausgleichs in Deutschland. In wissenschaftlich einwandfreien Aufbau geht sie ebenso auf die Grundlagen des Täter-Opfer-Ausgleichs in rechtstheoretischer Hinsicht wie auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen ein. Die Anmerkungen zur Geschichte, zum Forschungsstand und zu den Spezifika der Situation in Rheinland-Pfalz runden das Bild ab und sind Ausgangsbasis für weitere theoretische Überlegungen, die sich weitgehend auf ausgewählte systemtheoretische Aspekte nach Nicklas Luhmann und auf das Kooperationsmodell nach Robert Axelrod beziehen.



Zum Inhalt

Unter heutigen Qualitätsbedingungen und wachsendem Druck gewinnen Kooperationsaufgaben zunehmend an Gewicht. Die Bewältigung dieser Herausforderung erzwingt die Entwicklung kreativer Strategien und Alternativen. Dieser Bedeutung von Kooperation steht in der Praxis ein Defizit an Handlungswissen gegenüber, was zu Konflikten führt. Dies ist um so fataler, als bei der Zusammenarbeit von StaatsanwältInnen und MediatorInnen im Täter-Opfer-Ausgleich eine gegenseitige Abhängigkeit besteht.

Die Soziale Arbeit ist als ein Handlungssystem immer schon in andere Systeme eingebunden und kann deren Begrenztheiten kompensieren. Dies ist historisch besonders im Strafrechtssystem konkretisiert worden, in dem vor, während und nach justiziellen Interventionen sozialpädagogische Funktionen institutionalisiert wurden. Mit der in modernen Gesellschaften erheblich wachsenden Notwendigkeit, die Außenlenkung von Menschen durch Innenlenkung zu ersetzen, gewinnt der Täter-Opfer-Ausgleich als ein spezifisches sozialpädagogisches Verfahren einen hohen Stellenwert.

Die Untersuchung ist auf den Stand der Forschung bezogen und die besonderen politischen Bedingungen in Rheinland-Pfalz dienen als normativer Rahmen. Die Grundbegriffe der Systemtheorie nach Niklas Luhmann haben eine Scharnierfunktion zum empirischen Teil der Arbeit, um eine präzise Beschreibung der Kooperationsstruktur zwischen StaatsanwältInnen und MediatorInnen zu erstellen. Die systemtheoretischen Einordnungen und Interpretationen dienen als analytisches Instrument.

Entsprechend dem Ziel, Perspektiven für die Praxis zu entwickeln, werden die gefundenen Ergebnisse in der Begrifflichkeit der Systemtheorie diskutiert und pragmatische Überlegungen abgeleitet. Das entwickelte Kooperationsmodell zeigt auf, wie Konfliktpotentiale zielgerecht verarbeitet werden können.

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