Dissertation: Die Reichswehr in Bayern von 1919 bis 1924

Die Reichswehr in Bayern von 1919 bis 1924

Buch beschaffen

Studien zur Zeitgeschichte, Band 26

Hamburg , 462 Seiten

ISBN 978-3-8300-0646-6 (Print)

Zum Inhalt

Die Geschichte des bayerischen Heeres ist besonders für das 19. Jahrhundert gut erforscht. Was bisher fehlte, war eine wissenschaftliche Darstellung der bayerischen Reichswehr für die wichtige Übergangszeit von 1919 bis 1924. Diese Lücke wird mit diesem Buch nun geschlossen.

Einleitend skizziert der Verfasser den politischen und militärischen Rahmen und charakterisiert anhand der historischen Ursachen und der unmittelbaren Zwangslage des Ersten Weltkriegs die Ausgangssituation anno 1919 für die bayerischen Truppen. Die zentrale Frage, die sich bereits zu diesem Zeitpunkt stellt und die sich wie ein roter Faden durch die weiteren Kapitel zieht, lautet: Wie lassen sich die bayerischen Verhältnisse, Wünsche und Forderungen mit den tatsächlichen deutschen Gegebenheiten in Einklang bringen?

Die Reduzierung der deutschen Armee auf 100.000 Mann durch den Versailler Vertrag hatte entscheidende Auswirkungen auf die Bildung der bayerischen Reichswehr. In diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben sind die Behandlung der rechtlichen und verfassungsrechtlichen Frage, sowie die Darstellung der bayerischen Freikorps- und Einwohnerwehrbewegung. Besonders ausführlich werden die organisatorischen Entwicklungsstufen bis zur endgültigen Bildung der 7. (bayerischen) Division dargestellt, deren Umwandlung am 1.1.1921 abgeschlossen war.

Der Verfasser zeigt die zentrale Bedeutung der politischen Rolle der bayerischen Reichswehreinheiten. Ihr Versagen bei der Niederwerfung der Münchner Räterepublik im Mai 1919, die Zerreißprobe während des Kapp-Lütwitz-Putsches im März 1920 und schließlich ihr Verhalten im Konflikt zwischen Bayern und dem Reich stellen wichtige Eckpfeiler des Buches dar. Daneben spielen die politischen Überzeugungen der bayerischen Soldaten, besonders vor dem Hintergrund eines ausgepägten Rechtsradikalismus in den frühen 20er Jahren eine besonders wichtige Rolle. Es ist nicht überraschend, dass dabei Fragen des Antibolschewismus, Antisemitismus, antidemokratischen und antiparlamentarischen Denkens vordergründig behandelt werden.

Dem Autor ist es gelungen, am Beispiel des bayerischen Reichswehr das Scheitern der föderalistischen Politik Bayerns darzustellen.

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