Doktorarbeit: Der Schatzfund im 19. Jahrhundert

Der Schatzfund im 19. Jahrhundert

Eine Rechtsprechungsanalyse im Spiegel des französischen, preußischen und gemeinen Rechts

Buch beschaffen

Rechtsgeschichtliche Studien, Band 2

Hamburg , 186 Seiten

ISBN 978-3-8300-0619-0 (Print)

Zum Inhalt

Dieses Buch richtet sich nicht nur an den Juristen, sondern auch an jeden Schatzinteressierten. Es schließt eine Lücke in der rechtswissenschaftlichen Aufarbeitung des 19. Jahrhunderts - einen historischen oder aktuellen Rechtsprechungsvergleich hat es für den Schatzfund bisher nicht gegeben. Für den Vergleich zieht der Autor das französische, das preußische und das gemeine Recht heran, die wohl bedeutendsten Privatrechtsordnungen im Europa des 19. Jahrhunderts.

Es überrascht die Fülle der aufgearbeiteten und ausgewerteten Entscheidungen, denn in der heutigen Zeit gibt es nur noch wenige Gerichtsentscheidungen. Interessant sind die von den Gerichten jeweils zu beurteilenden konkreten Prozesssituationen. Diese werden vor der rechtlichen Untersuchung auch für den juristischen Laien anschaulich skizziert, und die skizzierten Entscheidungen werden nach angelsächsischem Vorbild plastisch etikettiert. Der Verfasser bietet so eine ebenso anschauliche wie instruktive Rechtsprechungsanalyse, die durchaus auch Unterhaltungswert besitzt. Sie ist gut und flüssig geschrieben und damit in jedem Fall auch für den Laien lesenswert.

Die Arbeit belegt auch eine ungleich höhere praktische Relevanz, als man vermuten mag. Entgegen einer landläufigen Meinung ist der Schatzfund keinesfalls eine unbedeutende Randfrage des Sachenrechts, vielmehr taucht eine Vielzahl von sachenrechtlichen Fragenkomplexen auf. Der Verfasser behandelt die klassischen Fragenkomplexe, etwa den Schatzbegriff, den Fundort, den Finderbegriff und den Rechtsgrund des Schatzerwerbs. Daneben beinhaltet die Arbeit aber auch Ausführungen zu entlegenen Rechtsfragen wie etwa dem Schatzerwerb bei Nutzungsrechten oder der Kollision von Alt- und Neufundorteigentümerrechten.

In einem zusammenfassenden Ergebnis werden noch einmal die wesentlichen Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede der untersuchten Rechte skizziert. Interessant ist der fortwirkende Einfluss des römischen Rechts auch in den Gebieten des Code civil und des ALR. In einem Anhang sind die wichtigsten in der Arbeit angeführten Normen und Rechtsquellen aus dem Code civil (samt badischem Landrecht und rheinischem Recht), dem ALR und dem römischen Recht beigegeben, wodurch die Nachvollziehbarkeit erheblich erleichtert ist.

Die angeführten Entscheidungen beinhalten Lebenssachverhalte und Argumentationsstrukturen, die auch in der heutigen Zeit angezeigt sein können. Da bisher wenig Entscheidungen zum § 984 BGB ergangen sind, bietet es sich an, vorab in dieses Buch zu schauen. Dies gilt für den potenziellen Schatzsucher ebenso wie für den Juristen.

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