Dissertation: Vittorio Sereni tra canzoniere e diario

Vittorio Sereni tra canzoniere e diario

Alla riscoperta di un percorso poetico (1935-1952)

Buch beschaffen

POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft, Band 66

Hamburg , 380 Seiten

ISBN 978-3-8300-0483-7 (Print)

Zum Inhalt deutschitaliano

Das lyrische Werk Vittorio Serenis (1913 - 1983), der zunächst in leitender Position in der Presseabteilung bei Pirelli und dann als literarischer Direktor im Verlag Mondadori beschäftigt war, stellt einen Höhepunkt der italienischen Lyrik des 20. Jahrhunderts dar.

Schon ein Blick auf die überaus zahlreichen Beiträge der Kritik zum Werk Serenis legen hiervon Zeugnis ab. Die Veröffentlichungen der vier Gedichtbände Serenis, die nur teilweise in deutscher Übersetzung vorliegen, erstrecken sich über einen geschichtlich bedeutenden Zeitraum, der vom Zweiten Weltkrieg über die Jahre der Modernisierung in Italien bis an die Schwelle der 80er Jahre reicht: Frontiera (‘41, ‘42, ‘66), Diario d‘Algeria (‘47, ‘65), Gli strumenti umani (‘65, ‘75) und Stella variabile (‘79, ‘81).

Die Studie von Stefano Sasso befasst sich mit den unterschiedlichen Ausgaben der ersten beiden Sammlungen, Frontiera und Diario d‘Algeria. Diese sind von besonderem Interesse, weil es sich in diesem Fall bei den späteren Ausgaben nicht einfach nur um Nachdrucke der Erstausgaben handelt, sondern um neue Ausgaben zu zeitlich weit auseinander liegenden Punkten. Es liegt hier in gewissem Sinne ein ähnlicher Fall wie bei Petrarca und seinem Umgang mit dem Canzoniere vor: Wie ein Regisseur organisiert der Autor im Laufe der Zeit die Anordnung der Texte seiner Sammlung, dabei folgt er einem bestimmten narrativen Plan.

In den neuen Ausgaben der 60er Jahre löst Sereni die ursprüngliche kompositorische Struktur auf, die der Anordnung der Texte in den Ausgaben der 40er Jahre zugrunde gelegen hatte. Dieser Eingriff des Autors weist darauf hin, dass gerade in den jeweiligen narrativen Abläufen, denen die Anordnung der Texte in den ursprünglichen Sammlungen unterworfen ist, deren eigentliche Bedeutung zu suchen ist und sich hier auch der charakteristische Zug findet, der Serenis Vorstellung von Lyrik in den 40er Jahren bestimmt.

Die Studie zeigt, inwiefern es nicht möglich ist, den frühen Sereni richtig zu interpretieren und ein fundiertes philologisches Urteil über ihn zu erstellen, solange man die Ausgaben der 60er Jahre heranzieht, wie dies bisher von der Kritik gehandhabt wurde. Bei der vorliegenden Analyse tritt auch eine gewichtige Veränderung der Poetik in den 60er Jahren deutlich in Vorschein: Verstand Sereni Dichtung zunächst noch als utopisch orientierendes Resultat der Erinnerungswürdigkeit von Ereignissen und Erfahrungen, so geht er dann über zu einem Begriff von Dichtung als work in progress, so wie sich dies auch in den beiden letzten Sammlungen Gli strumenti umani und Stella variabile niederschlägt. Die ursprünglichen Ausgaben der ersten beiden Sammlungen werden, indem ihre ursprüngliche Struktur aufgelöst wird, „entideologisiert“, die Anordung der Texte folgt nunmehr lediglich der chronologischen Abfolge.

Das vorliegende Werk unternimmt eine eingehende Analyse der metrischen, stilistischen und linguistischen Strukturen, die anhand zahlreicher Beispiele veranschaulicht und durch Querverweise und Vergleiche mit der älteren und modernen italienischen Lyriktradition in ihrer Bedeutung herausgearbeitet werden. Ebenso werden auch bei der interpretierenden Lektüre des Werks Serenis andere Autoren - aus der Vergangenheit und zeitgenössische - zum Vergleich herangezogen und Übereinstimmungen und Abweichungen festgehalten. In innovativer Weise widmet sich die Arbeit auch der Lyrik des späten Sereni. In diesen Texten lässt sich einerseits eine Vorgehensweise aufzeigen, die der des technologischen Denkens ähnelt, zugleich aber scheint Sereni hier auch eine Kehrtwende zu machen und zu den Verfahrensweisen seiner frühen Lyrik zurückzukehren, ja seiner späten Lyrik sogar orakelhafte Züge zu verleihen.

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