Dissertation: Die staatliche Wertschöpfungsstruktur

Die staatliche Wertschöpfungsstruktur

Analyse der finanzstatistischen Datenbasis und Überprüfung ihrer rechnungssystematischen Kompatibilität für das gesamtwirtschaftliche Aggregat der VGR und des ESVG

Buch beschaffen

Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 73

Hamburg , 478 Seiten

ISBN 978-3-8300-0404-2 (Print)

Zum Inhalt

Ziel der Arbeit ist eine Untersuchung der staatlichen Wertschöpfungsstruktur. Im Vordergrund stehen dabei die rechentechnische Ermittlung sowie die strukturelle Zusammensetzung der staatlichen Wertschöpfung. Das Vorgehen in der vorliegenden Arbeit ist dreigeteilt:

  • Überprüfung der rechnungssystematischen Kompatibilität zwischen der Datenbasis und dem makroökonomischen Ausweis der staatlichen Wertschöpfung.
  • Empirische Analyse der öffentlichen Personalausgaben als finanzstatistische Datenbasis der (Netto-) Wertschöpfung.
  • Möglichkeiten der Verbesserung der Datengrundlage für den staatlichen Wertschöpfungsausweis.

Die im öffentlichen Haushaltswesen gewonnenen und in der Finanzstatistik verdichteten Größen bilden die Datengrundlage für die makroökonomischen Kontenpositionen des staatlichen Werschöpfungsausweises. Die Aussagefähigkeit der staatlichen Wertschöpfung ist damit abhängig von der mikroökonomischen Datenbasis. Insofern ist die Ableitung des gesamtwirtschaftlichen Aggregats von besonderer Bedeutung, wobei auch der Frage nachgegangen werden muß, ob das traditionelle öffentliche Rechnungswesen und die Finanzstatistik den rechnungskonzeptionellen Ansprüchen der Wertschöpfung in den VGR genügen.

Eine Erweiterung der Wertschöpfungssystematik vollzieht sich durch die Einführung des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG). Das ESVG stellt eine Revision der bisherigen deutschen Gesamtrechnungen dar. Es dient als Grundlage für die europäischen Mitgliedsländer, um ihre Gesamtrechnungsergebnisse nach einheitlichen Grundsätzen zu ermitteln. Die Harmonisierung der Gesamtrechnungen betrifft auch den deutschen Staatssektor, weshalb die relevanten Veränderungen gegenüber dem bisherigen System herausgearbeitet werden müssen. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere die Konsequenzen für die staatliche Wertschöpfung und die sich daraus ableitenden Datenforderungen an das öffentliche Rechnungswesen und die Finanzstatistik.

Aufgrund des hohen Aggregationsgrades der in den Gesamtrechnungen dargestellten Daten ist der Informationsgehalt der staatliche Wertschöpfung eingeschränkt. Um die strukturelle Zusammensetzung dieser Kontenposition zu durchleuten, bedarf es des Rückgriffs auf die Statistiken der öffentlichen Haushalte. In einer empririschen Strukturanalyse werden die Datengrundlagen der Nettowertschöpfung der Gebietskörperschaften untersucht. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie sich diese Wertschöpfung nach organisatorischen Einheiten zusammensetzt, in welchen Beschäftigungs- und Aufgabenbereichen sie entsteht und durch welche Größen sie beeinflußt wird.

Da der Wertschöpfungsausweis sowohl in den VGR als auch im ESVG auf den in der Finanzstatistik aufbereiteten Daten des traditionellen öffentlichen Rechnungswesens basiert, kommt dem Rechnungssystem eine gewichtige Bedeutung zu. Im Zuge der allgemeinen Verwaltungsreformdiskussion wird überprüft, inwieweit ein reformiertes öffentliches Rechnungswesen als Datengrundlage für den staatlichen Wertschöpfungsausweis in den VGR hinreichend ist bzw. ob das nach einzelwirtschaftlichen Motiven geprägte Modell auch den Datenanforderungen des ESVG gewachsen ist. Durch das Speyerer Rechnungsmodell wird der Versuch unternommen, die notwendigen Informationen für eine umfassende Darstellung der finanziellen Gesamtlage der Gebietskörperschaften sowie für eine effiziente Steuerung des Verwaltungshandelns zu liefern. Die Einführung dieses doppischen Rechnungssystems würde eine Modifziereng der gesamtwirtschaftlichen Datenbasis bedeuten und sich damit auch auf den Informationsgehalt der staatlichen Wertschöpfung auswirken.

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