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Atomgewichte – Bestimmung, Bedeutung, Benutzung

Schriften zur Ideen- und Wissenschaftsgeschichte, Band 27

Hamburg , 132 Seiten

ISBN 978-3-339-14468-3 (Print)

ISBN 978-3-339-14469-0 (eBook)

Zum Inhalt

Eigentlich existieren genügend Monographien zur Geschichte der Chemie, deutsche und ausländische, ältere und moderne, ausführlichere und knapper gefasste. Einige decken nur einen kürzeren Zeitraum ab, andere schildern die Entwicklung der Chemie von der Antike bis in unsere Zeit. All diese Werke erwähnen auch die Epoche, in der sich die Chemie von der Alchemie zur exakten Naturwissenschaft entwickelte. Dabei spielt die Bestimmung der Atomgewichte eine wesentliche Rolle.

Die wertvollen und grundlegenden Gedanken aber, die Wegweiser auf der Straße zur Wissenschaft waren, können in einer allumfassenden Monographie niemals ausreichend gewürdigt werden. Sie verdienen, besonders auf dem Hintergrund diffamierender kritischer Äußerungen, eine stärker ehrenvolle, anerkennende und beachtenswerte Beurteilung. Die Ermittlungen der Atomgewichte ermöglichte frühzeitig quantitative Aussagen über chemische Reaktionen (Massenbilanz, Proportionen) die in der Lage waren, die pessimistische Prognose Immanuel Kants (S. 15) zu widerlegen. Der Weg aus der mythisch-geheimnisvollen Alchemie in die exakte Naturwissenschaft ist einmalig und gehört zum wissenschaftlichen Erbe der Menschheit.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Chemie in neuerer Zeit nahezu täglich laienhafte Kritik erfährt. Als angeblicher Verschmutzer der Meere, als vermeintlicher Verursacher des Klimawandels, als Gefährder unserer Gesundheit oder als scheinbarer Urheber der Kontamination unserer Kulturböden klagt man „die Chemie“ pauschal und unüberlegt an, ohne zu bedenken, dass dabei der Mensch die entscheidende Rolle spielt. Dieses Buch ist bemüht, die Chemie vor grundlosen und unangemessenen Angriffen sowie verunglimpfenden Vorwürfen zu verteidigen und zu schützen, insbesondere dann, wenn diese Vorwürfe öffentlich erhoben werden.

Die Chemie ist als Errungenschaft der gesamten Menschheit eine wertneutrale und wertvolle exakte Naturwissenschaft, deren Erkenntnisse jedem Menschen frei zur Verfügung stehen. Zwischen Wissenschaft und Anwendung steht aber immer der Mensch, dessen unsachgemäße Tätigkeiten voreilige Kritiker häufig übersehen. Dieser Hinweis soll nicht nur die Zahl fehlerhafter und unzulänglicher Anwendungen verringern, auch Denkweise, Einstellung und Rhetorik sind verbesserungswürdig. Wenn es in einem langen und schwierigen Prozess vor ca. 200 Jahren Chemikern gelang das relative Atomgewicht unsichtbarer kleiner Teilchen in innovativen Experimenten und durch bemerkenswerte Gedanken zu bestimmen, ist diese Tatsache dann besonders erwähnenswert, wenn dadurch Krankheiten geheilt, Hungerkatastrophen gemildert und Umweltschäden minimiert werden können.

Gewichte, auch Atomgewichte, sind physikalische Größen, die aus einer Zahl und einer Dimension (Einheit) bestehen. In den meisten Fällen ist aber in den erwähnten Darstellungen von einer quantitativen Behandlung der Atomgewichtsbestimmung keine Rede. Dabei konnte man auch früher keine Atome auf eine Waagschale legen, um ihr Gewicht zu bestimmen. Wie hat man dann Atomgewichte bestimmt? Und warum gerade um das Jahr 1800? Beschäftigen sich doch Menschen seit mindestens 2500 Jahren mit chemischen Problemen.

Dieses Problem ist Gegenstand der vorliegenden Erörterung. Es handelt sich um ein überaus interessantes und spannendes Kapitel der Chemiegeschichte, das tatsächlich besonderer Ausführungen bedarf, die den üblichen Rahmen einer umfassenden Monografie sprengen könnten. Selbstverständlich sind mathematische Fähigkeiten in dieser Situation hilfreich, wichtiger aber ist das Interesse an zweifelsfreier und gründlicher Aufklärung wegweisender Sachverhalte im historischen Umfeld. Die mathematischen Fähigkeiten erfordern in großem Umfang nur das Niveau der mittleren Reife.

Das vorliegende Werk ist für Menschen geschrieben, die Verständlichkeit, Gründlichkeit und Wissbegierde schätzen und die diese Tugenden in allen Lebensbereichen anstreben. Früher herrschten Vorstellungen über chemische Reaktionen, die wir heute nicht mehr teilen. Ältere Naturforscher, die die Sprache der Natur nicht erkannten, gerieten in Schwierigkeiten. Wer trennt sich schon gern von vertrauten Vorstellungen, auf die man jahrelang baute? Die Ergebnisse neuerer Experimente zwangen aber zum Umdenken. Naturforscher mussten sich auf dem Weg zur Wissenschaft von traditionellen Gewohnheiten distanzieren. Erfolg brachte das nur denjenigen, die neben der Akzeptanz fachlicher Veränderungen auch über ausreichend Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit und Lebenserfahrung verfügten.

Auf junge, realistisch geprägte Menschen, die sich in der Phase der Berufs- oder Studienfachwahl befinden, wirkt diese Erkenntnis außerordentlich motivierend und richtungsweisend. Aber auch routinierte Leser, die erfahren wollen, woher unser Wissen stammt und warum das Pariser Urkilogramm durch die Watt-Waage ersetzt wurde, werden Freude und Zufriedenheit an der lang gesuchten Aufklärung komplizierter Sachverhalte finden.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

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