Doktorarbeit: Die literarische Umsetzung von Identitäts- und Krisenerfahrungen

Die literarische Umsetzung von Identitäts- und Krisenerfahrungen

Die Suche nach einer modernen weiblichen Identität in der VR China der 1990er Jahre

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POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft, Band 160

Hamburg , 342 Seiten

ISBN 978-3-339-11104-3 (Print) |ISBN 978-3-339-11105-0 (eBook)

Zum Inhalt deutschenglish

Die Darstellung der Situation von Frauen in der Frauenliteratur in der VR China findet in dem untersuchten Zeitraum den Anschluss an die westliche Moderne. Das betrifft die formale Gestaltung ebenso wie das Vorstoßen in vorherige Tabubereiche. Dabei umfasst der Terminus „Frauenliteratur“ von Frauen verfasste literarische Texte, die sich mit der Thematik „Frau“ beschäftigen. Es wird auf die literaturwissenschaftliche Diskussion in der VR China in den 1990er Jahren eingegangen und auf Überschneidungen mit feministischer und Gender-Literatur. Die Frage wird erörtert, inwiefern Frauenliteratur in den 1990er Jahren im Kontext der nachgeholten Moderne ein eigenständiges Genre darstellt, das sich als ein solches definieren lässt. Dafür war die Erarbeitung eines geeigneten Bewertungskataloges erforderlich.

Es konnte herausgearbeitet werden, dass es sich bei der Frauenliteratur jenes Zeitraums aufgrund der Vielzahl von Texten um eine eigenständige Strömung handelt, dass die soziale Frage der Frau erstmals von der marxistisch-maoistischen Eschatologie der Menschheitsemanzipation gelöst behandelt wurde, sowie dass in den bisherigen Taburaum der Verweigerung der sozialen wie biologischen Rolle der Frau vorgestoßen wurde: als Ehefrau, Mutter, sowie als Partnerin von Männern, bspw. bei der Schilderung lesbischer Beziehungen. Die Autorinnen Can Xue, Chi Li, Xu Kun und insbesondere Chen Ran erschlossen in einem über andere Autorinnen hinausgehenden Maße neue künstlerische Räume.

Der chinesische Literaturbetrieb begleitete diese Entwicklung durchaus interessiert, etwa in der Literaturkritik. Eine autonomere Darstellung von Frauen in literarischen Texten entsprach dem ausdrücklichen Wunsch in China, möglichst schnell westliche Phänomene als eigene und in China stattfindende zu spiegeln. Erkennbar wird dies durch die im Betrachtungszeitraum stattfindende Theoriedebatte zur Epochencharakterisierung als eine der Moderne bzw. sogar der Postmoderne.

Die Abhandlung füllt damit eine Lücke in der Betrachtung literarischer Entwicklungen am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in China. Des Weiteren wird eine umfangreichere Sichtung und Gliederung der Vielzahl von Texten zur Frauenliteratur im Untersuchungszeitraum vorgenommen sowie die zuvor stattgefundene literaturgeschichtliche Entwicklung dargestellt.

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